Sonntag, 5. Mai 2013

Inselgedümpel:)

Da sitzen wir nun auf Ko Phangan in unserem Lieblingsrestaurant und schon neigt sich der letzte Abend dem Ende zu. Wahnsinn, die letzten 8 Tage sind nahezu an uns vorbei gerauscht und es fällt uns zu ersten Mal schwer euch zu berichten.
Es war eine sehr ruhevolle Zeit. Mit unserem kleinen Holzhüttchen auf Stelzen im Grünen, nicht weit vom Strand entfernt, hatten wir einen Glückstreffer gelandet. Nicht nur der Preis von 3 Euro die Nacht ( ein Schnäppchen für thailändische Verhältnisse) war fair sondern es fehlte auch nicht am Flair..
Bei offenem Fenster, wurden wir von der Sonne wach gekitzelt und hatten das Gefühl mitten im Grünen zu liegen. In Ermangelung an ordentlichem Kaffee wurde der gute Nescafé unser Freund, der uns jeden Morgen auf unserer Terrasse weckte.
Ob in der Hängematte, im Bett oder am Strand, wir verschlangen unsere Bücher und machten unsere Rucksäcke damit ein wenig leichter. Ansonsten wurde stundenlang gemalt, gebastelt, geplautscht, im Meer geplatscht und am Strand vor sich hin geträumt.
Wir lernten die Weile lieben, ließen die Gedanken fliegen und uns in der Einfachheit der Tage wiegen. So gewannen nicht nur die Gekos, die ihren eigenen Name rufen unsere Aufmerksamkeit, auch die Wolkenbilder wurden gelesen, der kommende Regen gefühlt und sinnlos im Sand gewühlt :-) dann hin und wieder doch von der Abenteurerlust gepackt, ging es auf dem Scooter kreuz und quer über die Insel.
Trotz geteerter Straßen hatte es unser Scooter bei dem bergigen Auf und Ab nicht immer leicht und fragt uns nicht wie es passieren könnte, als wir versuchten an die Westküste zu gelangen, fanden wir uns am nördlichsten Punkt der Insel wieder. Dies trotz Karte und Ausschilderungen ;-) wir fanden allerlei Strände mit weißem Sand, türkis farbenes Meer, Palmen und netten Beach-bars. Auch unter Wasser gab es so allerlei zu sehen.
Besonders angetan waren wir von einem nord-westliche gelegenem Strand, da wir hier über eine schmale Sandbank zu einer felsigen, grün bewucherten, nahezu unbewohnten Insel spatzieren könnte. Zum schnorcheln ideal!

Wir machten eine nette Bekanntschaft mit zwei Mädchen aus Hannover, die ein Holzhüttchen weiter vor sich her dümpelten. Lisa und Kaja sind mittlerweile schon am Ende ihrer Reise, nachdem sie 6 Monate in Neuseeland, Australien, Bali und Thailand verbrachten. Neben vielen anderen spannenden Dingen erfuhren wir von den Beiden, dass auf dieser Insel noch so einge Tiere leben, deren man lieber nicht begegnet, wie zum Beispiel die große Würgeschlange Anaconda.
Mit den beiden hatten wir eine nette Zeit und abends tranken wir unser erstes thailändisches Bier "Chang" (gutes Bier)nach paratistisärer Be/Überwältigung.
Hier im Pink Guesthouse genießen wir die leckersten thailändischen Speisen die wir bisher zu Gesicht bzw. Geschmack bekommen haben. Unser Favorit: fried Vegetables in Oyster Sauce, das traditionelle Pad Thai, Thai Curry und Vegetable Omlett.
Auf unsere Frage hin, wie die , von Freude beschwipste, zarte Köchin diese Essenswunder vollbringt, versuchte sie uns dies mit ihrem kleinen Englisch und allerlei Geräuschen ( wie "chupchupchup") bei zu bringen.
Einmal im Monat, wenn der Mond in voller Rundung am Himmel steht, wird hier die legendäre Fullmoon Party zelebriert. Schon Tage vorher füllt sich die Insel mit jungen partywütigen Menschen.
Gestern Abend wars es dann soweit, mit Neonfarben und Pinsel ausgestattet tobten wir uns an unseren Körpern zu guter Musik künstlerisch aus.
Wie wir leider feststellen musste, entpuppte sich dies zum besten Teil des Abends, denn in Had Rin am Party Strand erwartete uns nicht das ausgelassene Hippietänzchen zu guter Musik mit den Füßen im Wasser, viel mehr eine Ballermann-Kiez-Großefreiheit Atmosphäre. Es wurde aus Plastikeimern gesoffen, zu Rihanna getanzt, hemmungslos rumgebaggert und die knappen, neuerworbenen Neon Klamotten ausgeführt - wir sagen euch ein Graus.
Nach dem wir dann zumindest einen kleinen Goa floor entdeckten, hopsten wir noch ein wenig durch den Sand, bevor es dann schon recht früh zurück auf unsere Terrasse ging wo wir in trauter Zweisamkeit dann doch lieber unsere körperliche Kunst weiter ausübten. So viel zur Fullmoon Party.
Egal wie sehr wir unser regeneratives Urlaubsgedümpel hier auch genießen, bedarf es uns immer noch an eeiniger Gewöhnung ein Teil dieses so durchorganisierten Tourismusgefüge zu sein. Wir sind hier "Einer unter Vielen" alles läuft in geregelten Bahnen, uns erwartet keine An- und Herausforderungen jeglicher Art und so manches Mal ertappen wir uns beim Lechtzen nach Abenteuer.;)
Man muss dazu sagen, dass wir wussten worauf wir uns einlassen und werden diese kleine Verschnaufpause mit Sichherheit in unserem, sich nähernden Vietnamabenteurer nochmal besonders zu schätzen wissen. Morgen in aller Frühe und Frische ( wir müssen das Sonnenaufgangs Yoga ausgefallen lassen;) machen wir uns auf den weg to " The Beach". Was das heißt erfahrt ihr dann beim nächsten Mal :-)

Samstag, 27. April 2013

Weiter geht's, immer unterwegs :)

Wir fanden uns in einem pinkfarbenen, mit Hawaiiblumen verzierten, bunt blinkenden, zweistöckigen Riesenbus wieder, der uns mehr an einen Spaceshuttle erinnerte als an ein herkömmliches Gefährt mit dem es gilt sein Ziel zu erreichen. So brachten wir unsere durchaus bequemen Sitze in Liegeposition, kuschelten uns in die pinkfarbenen Decken und die dazu farblich passenden Kissen.
Mit Sonnenaufgang erreichten wir die Stadt "Ranong" und stiegen mit Sack und Pack auf die Ladefläche eines Pickups, welche hier gern als Taxis verkehren. Nach einer schaukeligen Fahrt galt es drei Stunden, an einem kleinen kleinen Fähranleger, auf die erste Fähre zu warten. Mit der Assoziation Thailands-Insel-Strandparadies im Kopf, dem Bedürfnis nach Urlaub im Sinne von Regenerationszwecken und der ebenfalls existierenden Furcht vor Touristeninvasion, entschieden wir uns für die winzige Insel "little Koh Chang". Diese liegt in der Amandensea, nahe der birmanischen Grenze.
Im Gegensatz zum Bus, kam die kleine Fähre den Verkehrsmitteln, in denen wir in den vergangenen zwei Monaten so viele Stunden verbrachten hatten, schon viel näher.
Zunächst einmal galt es auf einem schmalen, morsch wirkendem Holzbrett an Board zu gelangen. Mit unseren Rucksäcken auf den Rücken, ein Balanceakt.
Unter Deck begrüßte uns ein muffiger Geruch und die abmontierten, alten, spackigen Autositzbänke.
Große Plastikplanen dienten als Schiffswand und unter der weißen Farbe blinzelte uns von überall her Rost entgegen. Einige der Mitteisenden - überwiegend Thailänder - machten es sich, was uns dann doch leicht irritierte, gut eingepackt in Schwimmwesten auf ihren Sitzen bequem.
Von Müdigkeit geplagt dachten wir nicht weiter drüber nach und suchten uns ein Plätzchen mit bestmöglichem Ausblick.
Wir glitten durch das noch trübe Hafenwasser, während die Sonne uns langsam begrüßte. Vorbei an den Fischern im vollen Arbeitseifer, deren Boote unter ihren gewaltigen Netzkonstruktionen kaum mehr als solche identifizierbar waren.
Den Hafen weit hinter uns gelassen, glitzerte uns das Meer mittlerweile Türkis Blau entgegen und wir passierten unzählige kleine Inseln. Mit klein meinen wir wirklich klein. Sie scheinen verlassen, keine Häuschen sind zusehen, nur grüner Dschungel soweit das Auge reicht. Da kam schon Entdeckerlust auf;). Mit Kurs auf "little Koh Chang"erfuhren wir dann vom Schiffspersonal, dass sich auf dieser Insel wohl mittlerweile nur noch ein Guesthouse befindet, keinerlei Infrastruktur, geschweige denn Elektrizität.
Hin und her gerissen, ob wir dem durch die Parasitenmisere noch sehr geschwächten Körper dieses Abenteuer zumuten sollten, entging uns beinahe, dass das Schiff zum stehen gekommen war. Vertieft in unsere Überlegungen wurden wir erst aufmerksam als wir Gehämmer aus dem Motorenraum vernahmen und Startversuche kläglich scheiterten. Eine gefühlte lange Weile später setzte sich unser Boot wieder in Bewegung als wäre nie was gewesen.
Vernünftig wie wir sind, entschieden wir uns natürlich für den sichereren Weg;) Es ging also eine Insel weiter, nach "Koh Phayam".
"Koh Phayam" ist keineswegs groß und doch bietet die Insel eine Auswahl einer Handvoll Essens- und Übernachtungsmöglichkeiten. "Koh Phayam" gehört offiziell zum "Laem-Son-Nationalpark". Hier fahren keine Autos, es gibt ausschließlich ein paar betonierte Motorradwege die es möglich machen durch die bewaldete Inselmitte zu den Stränden zu gelangen. Angekommen schnappten wir uns sogleich einen Scooter und folgten stundenlang den, in Schlangenlinien verlaufenden Wegen quer durch den Dschungel, fasziniert von der Geräuschkulisse die sogar das Tuckern unseres Motors übertönte.
Nachdem wir nun gefühlt beinahe jede Abzweigung genommen und uns einen Überblick über die so beschauliche, kleine Insel verschafft hatten, entschieden wir in Hafennähe nach einer Bleibe für die kommende Nacht Ausschau zu halten.
Aus unerfindlichen Gründen wollte der Funke nicht überspringen und unsere Begeisterung für dieses Inselleben hielt sich in Grenzen. Viel mehr war uns danach, unsere Reise am folgenden Tag fort zu setzen.
Wir haben keineswegs großartige Kritikpunkte zu äußern, vielleicht sind wir verwöhnt von den vielen schönen Stränden und wunderbaren Orten die wir "trafen". Wie dem auch sei, wir waren einfach nicht entzückt.
Als wolle uns die Insel nicht auf diesem Wege verabschieden, fanden wir überraschender Weise mit Eintritt der Abenddämmerung eine unglaublich nette Bleibe.
Ein kleiner kreativ gestalteter Garten, direkt am Strand gelegen, der uns Fusionatmosphäre vermittelte. Alte Sofas im Sand, Hängematten, Lichterketten, per Hand bemalte Holzschilder, ein Baumhaus und eine bunt gestaltete Bar, aus wild zusammengewürfelten Brettern, luden ein, es sich gemütlich zu machen.
Nachdem wir feststellen mussten, dass alle Bambushütten belegt waren, bezogen wir ein kleines Zelt mit Meerblick.
Doch auch so eine schöne Bleibe im Wald hat seine Tücken. So wurde Clara in der Hängematte von kleinen mysteriösen Insekten attackiert. Da half nur noch der Sprung ins Meer.
Trotz alledem zog es uns weiter und am nächsten Morgen befanden wir uns wieder an Board der Fähre. Diesmal erreichten wir das Festland pannenfrei und nun ging es von der Amandensea rüber zum Golf von Thailand. Unser nächstes Ziel sollte die Insel "Koh Phagnan" sein. Um diese zu erreichen mussten wir zunächst einmal eine Fähre nach "Koh Samui" nehmen wo wir, entgegen der zuvor erhaltenen Auskünfte, feststellen mussten, dass in den Abendstunden keine Anschlussfähre mehr verkehrte. So mussten wir wohl oder übel eine Nacht auf "Koh Samui" verbringen. Etwas ratlos und aufgeschmissen wo wir nun eine preisgünstige und nahe der Fähre gelegene Unterkunft finden sollten, sprachen wir ein, am Hafen sitzendes, junges Pärchen an. Sie erzählten uns, unsere Fähre würde wohl am "Buddha-Pier" am anderen Ende der Insel, in den frühen Morgenstunden, ablegen. Hilfsbereit baten sie sogleich an, uns mit ihrem Auto dorthin zu fahren, da es auf ihrem Weg läge.
Wir checkten in die dort verhältnismäßig günstigste Unterkunft ein, die wir finden konnten und waren überrascht, dass uns für 6 Euro die Nacht sogar Pool, Fernseher und eigenes Bad mit warmer Dusche zur Verfügung standen ;).
So entschlossen wir uns kurzer Hand dagegen, die erste Fähre im Morgengrauen zu nehmen, um diesen "Luxus" noch etwas auskosten zu können;).
Soviel erstmal, bald mehr von "Koh Pagnan"..<3

Dienstag, 23. April 2013

Sa-wat-dee Thailand

Mit Airasia landeten wir in den frühen Morgenstunden auf thailändischem Boden. Nach einem Blick auf die Uhr wurden die Yogamatten ausgerollt und für ein paar Stunden am Flughafen geschlummert. Mit dem ersten Bus ging es nun nach Banglamphu, Bangkoks Backpackerviertel.
In dem mit Holzlatten ausgelegten Bus beobachten wir sogleich ein verblüffendes Szenario. Ein junges Pärchen stieg ein, mit ihrem etwa einjährigen Kind im Arm. Die neben uns sitzende, dieser Kleinfamilie scheinbar völlig fremde thäiländische Dame , streckte ihre Arme aus und setzte das kleine Geschöpf auf ihren Schoß. Die Eltern ließen dies, unbeeindruckt und ohne jeglichen Wortwechsel, unbeeindruckt von statten gehen und drehten sich in Ermangelung an Sitzplätzen, stehend, in die entgegengesetzte Richtung.
Wir erreichten Banglamphu. Dieses Viertel gehört zum historischen Teil der Stadt, beherbergt die meisten Sehenswürdigkeiten, Chinatown ist nicht weit, es gibt unzählige internationale Essensmöglichkeiten und die "Kao San", eine Straße, die förmlich dazu aufruft, die Nächte zum Tag werden zu lassen.
Unterkünfte sind in Bangkok recht "teuer". Für zehn Euro (400b) kriegt man eine Art Raumbox, die neben einem Bett nur einen Ventilator enthält und von Ästhetik wohl noch nie was gehört hat. Da waren wir wirklich verwöhnt in Indien. Für 2/3 Euro konnte man hier in einfachen aber süßen Zimmerchen mit eigenem Bad und Balkon nächtigen.
Nichtsahnend verbrachten wir unsere erste Nacht nahe der "Kao San". Schon am Nachmittag bekamen wir zu spüren, dass sich das Partyvolk hier nicht mehr einkriegt. Ganz besonders in diesen Tagen, denn äußerst überschwänglich wird hier das "Songkran-Fest" zelebriert. Mitte April beginnen nicht nur Thailand sondern auch Laos, Kambodscha und Myanmar (Birma) ihr Mondneujahr mit religiösen Zeremonien und symbolischem Wasserwerfen. Auf den Straßen Bangkoks fanden nun also regelrechte Wasserkriege statt. Mit einer Menge Alkohol und Drogen wurde zu elektronischer Musik gesungen, geschrien und getanzt und das fünf Tage lang. Stellt euch bitte vor, wir würden Silvester allein nur drei Tage lang zelebrieren..ist das eine nicht etwas beängstigende Vorstellung?
Wir fanden uns also in der vollkommenen Ausartung wieder. Autos mit Schlagzeugen auf der Ladefläche, auf Balkonen spielen Bands, Dauerbeschallung von großen Bühnen, überall Stände mit allerlei Fresschen, Wasserpistolen und wasserdichten Taschen zum Verkauf, Container mit Eisblöcken (welche die "Munition" zu Eiswasser werden ließ) und die Straßen voller, vor Vergnügen hopsender, lachender, sich gegenseitig mit Wasser und weißer Puderpaste bespritzenden Menschen.
Für uns unvorstellbar wie man auch nach fünf Tagen noch so inbrünstig, freudig und vor allem auch körperlich feiern kann, als wäre es der erste Tag.
So waren wir doch recht froh, als wir, nach einigem Suchen, in einer "Soi" (Gasse) mitten im ganzen Spektakel, trotzdem ein ruhig gelegenes Guesthouse fanden. Für Bangkoker Verhältnisse sogar recht günstig. Mit 250 b die Nacht zahlten wir hier in etwa 6 Euro. Auch hier sind die Zimmer klein und geschmacklos, doch das Haus ist süß und alles unglaublich familiär. So mussten wir, um zum Badezimmer zu gelangen, das Wohnzimmer der Familie passieren, wo man Nachts auch gern mal über die schlafende Mama stolperte;).
Draußen auf dem Hof saßen Familie und Traveller in netter Runde beisammen, drinnen wird Fernsehen geguckt und Mama kocht leckere Thaispeisen.
Da eine von uns noch immer vom körperlichem Zerfall geplagt war, konnten wir an der "Sonkran-Feier-Schlacht" nicht wirklich teilhaben, vielmehr erfuhren wir nach einem Krankenhausbesuch, dass Parasiten ihre eigene Party veranstaltet hatten. Doch dank der richtigen Medikamente gewannen wir zumindest diese Schlacht. Auch von der Anderen wurden wir recht bald erlöst und so konnten wir, wenn auch leicht geschwächt, die Invalidenwaagerechte verlassen, durch die nun "leeren" Straßen schlendern und die Stadt erkunden.
Bangkok ist groß, wie ein Labyrinth, überall passiert was. Restaurants, Lädchen, Stände, Gassen, es riecht nach gegrilltem Fleisch und im Gegensatz zu Indien ist es sehr sauber. Und leise. Statt Hupen, heiligen Gesängen, Kühen an jeder Ecke und den rufenden Marktverkäufern, hören wir hier Fernsehgeräusche und das quakende Thailändisch. Für uns noch unvorstellbar, dass diese Laute irgendeinen Sinn ergeben;).
Hier gibt es sogar richtig klimatisierte Taxis, mit denen man für wenig Geld durch die Gegend fahren kann (in Indien schließlich nur Túktúks).
Außerdem Busfahrpläne, an deren Zeiten man sich sogar halten kann, schicke Skylinebahnen, ein großes strukturiertes funktionierendes Gefüge, Zivilisation halt.
Für uns erstmal ein wenig gewöhnungsbedürftig. Völlig ambitioniert und handlungsbereit treten wir der neuen Stadt entgegen, doch wir müssen garnichts tun. Wir ertappten uns dabei, dass uns in den ersten Tagen zeitweilig das Gefühl von "Ausgeliefertensein" überkam. Wenn beispielsweise gerade kein Bus fährt, dann fährt auch kein Bus und wenn die Taxifahrer sich weigern dich in bestimmte Stadtteile zu fahren, dann stehst du dumm am Straßenrand. In Indien heißt es nicht umsonst, "everything is possible".
Ein bisschen kann die Zivilisation aber auch auch Spaß machen. Man kann ins Kino gehen, Vollkornbrötchen mit Brie und Salat essen (wenn man dann wieder kann ;-)), durch klimatisierte Shoppingmalls schlendern, kalte Getränke trinken und man muss nicht ständig mit Pannen jeglicher Art rechnen.
Wir werden hier nicht mehr an jeder Ecke angesprochen, angelächelt und beobachtet, viel mehr wird neben uns hergelebt und im gegebenen Fall freundlich, nichts sagend angelächelt und abgenickt.
Was so wirklich in den Köpfen der Menschen hier geschieht, ist uns noch unergründbar.

Im Gegensatz zu den indischen Großstädten, könnten wir Bangkok Stressfrei und irgendwie mit einer Art Leichtigkeit erleben. Es hat Spaß gemacht durch dir Straßen zu schlendern, dem Großstadtleben beizuwohnen, auf zu schnappen, mit der Fähre den Chao-Phraya-Fluss entlang zu schippern und die große goldene Buddhastatur zu begutachten. Mit der Erkundung dieser zu Metropole sind wir allerdings noch nicht fertig, denn Bangkoks Flughafen, als DER Hafen Süd-Ost-Asiens, wird uns mit dem Auslaufen unseres Visums - in vier Wochen - wieder willkommen heißen.
Und wir sagen nun auf Wiedersehen.
Heeey, ab in den Süden....
Mehr verraten wir euch noch nicht :-)
Wir denken am euch !

Sonntag, 21. April 2013

Abschied schweren Herzens

Die Zeit fliegt so dahin, schon wieder sind zwei Wochen vergangen und wir haben euch keineswegs vergessen. Nun melden wir uns mal wieder und zwar von der wunderschönen Insel Ko Pha Ngan in Thailand.
Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass seit dem so einiges geschah.
Wieder auf freiem Fuße nach unserem Ashramoff, ging es von Indiens Westküste quer durchs Land an die Ostküste nach Mamallapuram. Mamallapuram, ein übersichtliches Touristenörtchen, liegt etwa zwei Stunden südlich von Chennai entfern. Mittlerweile hat die Offseason im Süden Indiens begonnen, was wir nicht nur durch die schweißtreibenden Temperaturen zu spüren bekommen, sondern ebenfalls durch die nur seltenen Begegnungen mit anderen Touristen. Das Dörfchen hier macht also langsam die Schotten dicht. Uns sollte es nicht stören, so hatten wir einige Tage in denen wir, nach den nun schon zwei verstrichenen Monaten, hier, in Ruhe unsere Gedanken ordnen und von unserem geliebten Indien Abschied nehmen konnten. Denn schon in fünf Tagen sollte es von Chennai aus in den Flieger nach Bangkok (Thailand) gehen.

Und was haben wir in den fünf Tagen gemacht? Leider nicht ganz nach unserem Belieben, wurde ein parasitärer Befall erlebt, gelebt und keine Sorge überlebt ;-)
Unsere Spaziergänge zum Strand und das Geschlender durch die, von bunten Häusern gesäumten Straßen, viel demnach etwas kürzer aus. Es wurde viel geschlemmt (soweit dies Darmtechnisch möglich war) und eine Begeisterung für die kleinen feinen Straßenmalereien entwickelt. In vielerlei Variation werden hübsche Muster mit Pigmenten, Mehl oder farbigen Sand auf die Straße vor die Häuser gemahl. Diese sogenannten "Rangoli" sollen dem bösen Blick auf die Häuser anwenden und viel mehr die Blicke der Fremden auf sich lenken. Auch die Götter werden hierdurch angezogen, in der Hoffnung, dass sie Schutz und Wohlstand bringen.
Wir erprobten uns in Eigenvariationen dieser Muster und aus der Hindu Times wurden Collagen gebastelt - die Weile bringt's ;-)
Eine abendliche einfache, in Erinnerung gebliebende Begegnung mit unseren Nachbarn, einem netten Zürcher Pärchen, möchten wir euch kurz berichten.
" Und was habt ihr heute so gemacht?"
Flugs und sehr bestimmt antwortet Simone: "oh wir haben heute sehr viel gemacht, waren einen Chai trinken im Buchladen und haben Wäsche gewaschen.

In unserem knallig grünem Homestay, mit allerlei bunten Verzierungen und Pflanzen, fühlten wir uns in unserem rosa farbenen Zimmer mit hübsch geblümter, Farben farbenfroher Bettwäsche besonders wohl. Uns wird bewusst, was für ein ausgeprägtes Ästhetikempfinden wir Westler doch haben. Im Gegensatz zu dem einfachen Pragmatismus der Inder.
In diesem Sinne lasst eure Augensinne schweifen und genießt die Gemütlichkeit des Sein im Heim ;-)
Nun geht es für uns in den Flieger und schwuppdiwupp finden wir uns in Thailand wieder. Mehr aus dieser ganz anderen Welt, wenn es uns gefällt ;-)
Küsse!

Samstag, 6. April 2013

Aschramexil

In der von Kochi etwa eine Stunde entfernten indischen Kleinstadt "Allepey", ging es mit einer Fähre durch Keralas Backwaters. Wir schipperten durch die von Palmen gesäumten Kanäle , an Reisfeldern vorbei, wo wir schon von weiten, an den bunten Farbklecksen in der grünen Weite, die indischen Frauen in ihren Saris bei der Feldarbeit entdeckten. Vom Wasser aus kann man einen Blick auf das dörfliche Leben erhaschen was sich entlang der Ufer abspielt und sonst ohne weiteres nicht möglich ist. Denn viele der Dörfer hier sind sehr isoliert und die Wasserläufe dienen auch heute noch als die Hauptverkehrswege.
Beim Aschram des weiblichen Gurus Matha Amrithanandamayi auch "Amma" (Mutter) genannt, verließen wir mit wackeligen Beinen und noch ganz beduselt von den schönen Eindrücken, die Fähre.
Amma hat auch den Ruf der "umarmende Mutter", in stundenlangen Zeremonien hat sie mittlerweile schon mehrere Millionen Menschen umarmt. Ihr geht es darum Trost und Liebe in der Welt zu verbreiten. Auch international findet sie Anerkennung und auf ihren zahlreichen Tourneen, sorgt sie dafür, dass Jedem , die von ihr gehaltenen Vorträge, geführten Meditationen und Musik, kostenfrei zugänglich ist.
Hier im Aschram, ihrer Geburtstätte, hat sie ein spirituelles Zentrum aufgebaut und gleichzeitig ist es der Sitz ihrer Organisation "embrassing the world".
Die drei Hauptziele dieser Organisation sind Armutsbekämpfung, das ermöglichen von Bildung und Frauen den Weg in die Unabhängigkeit zu ebnen.
So ermöglicht sie beispielsweise die Renovierung von Hütten in Slums, vergibt Mikrokredite, hat schon über 100.000 Stipendien vergeben und errichtete nicht weit vom Aschram entfernt 5 verschiedene Universitäten. Religion und Herkunft spielen für die Hilfsorganisation keine Rolle.
Der Aschram liegt auf einer Landzunge inmitten von Palmen und kleinen Dörfern. Im Zentrum befindet sich ein großer Tempel der von Plattenbauten umgeben ist.
Dies verwunderte uns zunächst ganz schön, doch wie wir später erfuhren, musste auf den großen Andrang der Menschen die aus aller Welt hier her kommen um einige Tage, Woche, Monate, Jahre oder auch ihr ganzes Leben hier zu verbringen, reagiert werden.
Es ist eine bunte Mischung aus gläubigen Indern, Westlern und den indischen Studenten der nahegelegenen Universitäten Ammas. Schon gleich nach unser Ankunft wird uns bewusst, dass hier alles sehr organisiert ist. Wir bekamen sofort ein Zimmer zugewiesen , Regeln für das Zusammenleben in die Hand gedrückt und eine Führung durch den gesamten Aschram.
Im elften Stock des ersten Plattenbaus rechts, fanden wir nun also unsere Bleibe für die kommenden Tage. Ein kleines sehr spärlich eingerichtetes Zimmer in dem sich außer einem Tischchen und 3 Matten auf dem Boden, nichts weiter befand. Es erinnert uns etwas an ein Knastidasein. Aber es gibt wohlgemerkt ein Bad mit europäischen Klo und funktionierender Dusche ;)
Eine Übernachtung kostet 250 Rupie (3,55€) , allerdings sind alle drei indische Mahlzeiten mit inbegriffen und unsere seit neustem sehr geliebte heiße Milch .
Zu bestimmten Zeiten findet morgens, mittags und abends die großeFütterung in einer mächtigen Halle statt. Mit dem Aluteller in der Hand heißt es sich in eine Schlange einzuordnen und darauf zu warten, bis man an der Reihe ist und einem mit den riesen Kellen, der Reis mit den Curry des Tages auf den Teller geklatscht wird.
Bei Reis am Morgen, Reis am Mittag und Reis am Abend, könnt ihr euch sicher vorstellen, wie erfreut wir waren, als wir das kleine Restaurant erblickten, das einem leckere europäische Speisen zu günstigen Preisen zugänglich macht.
In dem Tempel im Zentrum des Aschrams wird gemeinsam gesungen, gebetet und es werden die vielfältigsten Zeremonien durchgeführt. Zu bestimmten Zeiten finden morgens Gebete und Yoga statt. Zum Sonnenaufgang sowie zum Sonnenuntergang gibt es eine angeleitete Meditation am Strand. In den späteren Abendstunden werden Mantras gesungen, die Frauen im Tempel und die Männer in der großen Essenshalle.
Wir konnten uns vor allem fürs Yoga begeistern. Mit unseren neuen Yogamättchen im Gepäck werden wir hoffentlich auch die nächsten 6 Monate noch Yoga(ktiv) bleiben :)
Nach unseren mittlerweile 6 vergangenen Wochen , in denen wir Spontanität gelebt haben und das Gefühl den Takt angab, bedurfte es einiger Umgewöhnung an das Regelhafte.
Den meisten Menschen denen man begegnete trugen weiße Kleidung und auch sonst stehen bedeckte Schultern und Beine auf der Kleiderordnung.
Das Leben hier im Aschram erinnert etwas an ein kommunales Zusammenleben und durch die gute Organisation scheint alles unabhängig von der Außenwelt zu funktionieren. Es gibt ein eigenes Krankenhaus, eine kleine Druckerei, das Essen wird selber zubereitet und sogar die meisten der im Souvenirshop zum Verkauf stehenden Produkte werden selber hergestellt. Die Verarbeitung des Abfalls, die Gartenarbeit, das Reinigen der Tempel, die Versorgung der eigenen Kühe und jegliche anderer Posten, sei es Information, Organisation oder Verkauf wird durch Freiwilligenarbeit eines Jeden geleistet. So soll ein Jeder nach seiner Ankunft den "Seva-desk" aufsuchen um sich zu informieren wo gerade Hilfe benötigt wird. In der Regel arbeitet man dann im Schnitt 2-4 Stunden täglich und kann den Rest des Tages seiner Spiritualität nach gehen und frei von Anforderungen oder Druck, in den Tag hinein leben.
Über dieser eigenen kleinen Welt schwebt eine Harmoniewolke. Wir blicken in beseelte, lächelnde Gesichtern und nehmen eine unglaubliche Ruhe wahr.
Diese spirituelle Ernsthaftigkeit empfinden wir als etwas bedrückend. Ein ausgelassenes Lachen hört man hier nicht und auch unbedachte kecke Sprüche oder andere Art von Späßchen scheinen hier nicht zu existieren. Zu gern würden wir einmal mit dem Kochlöffel die gesamte Suppe umrühren und ein bisschen Gedankenbewegung und Leichtigkeit in das ganze Geschehen bringen.
Mit zunehmender Zeit begann es uns in den Fingern zu kribbeln und wir ertappten uns bei dem Gedanken, wie es wäre, die Grenzen hier auszutesten und die Menschen mal etwas herauszufordern. Was würde es beispielsweise für Reaktionen geben, wenn wir einfach mal laut Aufschreien, jemanden zum tanzen auffordern oder nackt durch den Aschram rennen?!
In einem so gut funktionierenden System, in dem jeder mit dem Gefühl von Sicherheit und Unbeschwertheit sein Glück leben könnte, bleibt es uns bis zum Schluss unverständlich warum so unlocker ?!
Des weiteren machen wir uns Gedanken darüber ob die Menschen, die lange Zeit in dieser durchaus realitätsfernen Welt gelebt haben, sich überhaupt noch in einem Leben außerhalb des Aschrams zurechtfinden würden?!
Wie ein gezähmter Hund, denn man der Wildnis aussetzt.
Nach über 5 sehr eindrucksvollen Tagen hier im Aschram freuen wir uns weiter zu ziehen und wieder selbstverantwortlich, spontan und frei, uns nach Gefühl treiben zu lassen!

Alles Liebe zu euch!

Kerala wir kommen ..

Nach 11 Stunden Busfahrt, erreicheh wir, das in Zentral- Kerala liegende Kochi.
Kochi ist eine Großstadt mit 1,36 Millionen Einwohnern. Soweit das Auge reicht leuchten uns Reklametafeln entgegen, wir sehen Kinowerbung, fahren an großen Shoppingmalls vorbei und im Gegensatz zu den anderen Großstädten, dieser bisher gesehen haben, wirkt hier alles sehr fortschrittlich, organisiert und sauber. Auf den doppelspurigen Straßen, gibt es sogar Mittelstreifen, Zebrastreifen und Ampeln. Die Rikschas haben hier einen Festpreis Pro Kilometer.
Kochis Zentrum und Verkehrsknotenpunkt " Ernakulam" liegt auf dem Festland. " Fort Kochi" liegt auf einer ins Meer hineinragenden Landzunge und stellt den ruhigeren und verschlafeneren Teil Kochins dar.
Der Einfluss verschiedener Kulturen aus vergangenen Zeiten ist hier deutlich spürbar. Man findet riesige chinesische Fischernetze, uralte Moscheen, muslimische Viertel, portugiesische Herrenhäuser, einen niederländischen Friedhof, ein jüdisches Viertel mit Synagoge und eine katholische Basilika.
In gesamt Fort Kochi liegt der Geruch von Gewürzen in der Luft, auf Gewürzemärkten finden wir so allerlei Gewürze und die wir noch nie zuvor gesehen haben.
Auch Kunst ist hier sehr präsent, überall gibt es kleine Galerien, Kunst Cafes und in so gut wie jedem Lokal werden Bilder ausgestellt. Die Häuser sind bunt bemalt und die vielen großen aufwändigen Wandmalereien sind Überbleibsel des Kunstfestivals, dass hier von Anfang Dezember bis mitte März statt fand.
Fort Kochi hat etwas zivilisiertes und für indische Verhältnisse altes, prunkvolles und doch so idyllisches. Tourismus ist hier kein Fremdwort, doch man trifft kaum auf Backpacker sondern viel mehr auf Urlaubstouristen. Es ist zwar nicht überlaufenen an Touristen, doch kriegen wir von dem traditionellen indischen Leben, dass sich ja meist auf den Straßen abspielt nicht viel mit.

Nach einiger Suche fanden wir eine preiswerte Bleibe, da hier alles ein wenig teurer ist als in anderen Teilen Indiens. Es ist einfach, dich wir haben einen kleinen Balkon und einen Jesus an der Wand der uns skeptische blicke zu wirft.
Im Gegensatz zu OOty hatten wir Erfolg und schon am ersten Tag ging es mit dem Scooter wahllos, zick zack durch dir Gassen.
Die 5 Tage in Fort Kochi vergingen wie im Flug! Wir verbrachten unsere Zeit damit endlich mal unsere Wäsche zu waschen, unsere warmen Klamotten bei der Post zu verabschieden, mit dem Scooter bussy durch die Gegend zu touren , einen Tag auf der Insel Vippeen am Strand zu verbringen und einen Kochkurs zu machen. In der Küche eines indischen Zuhauses zeigte uns die Mama die Zubereitung von fünf verschiedenen Gerichten und gab uns eine Einführung in die Gewürzvielfalt Indiens.
An einem der Tage wurden wir auf unserem Scooter von lachenden Gesichtern mit knalligen Farbpulver beworfen. Bunt von Kopf Bus Fuß ging es, zur Zeremonie in den Tempel und am Ende des Farbenspektakels fuhren wir un einer Kolonne an den Strand des Ortes, um dort gemeinsam die Farben von unseren Körpern zu waschen, denn das Salzwasser eignet sich am besten dazu.
Es war ein wahnsinniges Bild, wie all die bunten und fröhlichen Menschen in den Wellen planschten.
Alle kamen hier zusammen jung, alt, Einheimische und Reisende.
Jedem den wir an diesem Tag begegneten grüßte uns mit einem strahlenden Gesicht und den Worten " happy holi" auf den Lippen. Aber warum das ganze Spektakel!?
In Deutschland kennen wir seit kurzem einige Partys, die sich am Holi Festival orientieren, in Saus und Braus wird im Farbenmeer gefeiert.
In Indien feiern die Hindus den Frühlingsanfang nach dem Mondkalende, in dem sie jeden in Reichweite mit gefärbtem Wasser und Farbpulver überschütten. Bei einem nächtlichen Feuer, werden die Dämonen vertrieben.
Dies ist vergleichbar mit unserem Ostefeue, bei dem ja bekanntlich die Hexe des Winters verbrannt wird.
Im Norden Indiens wird das Holi Festival noch viel ausgiebiger und größer gefeiert, denn dort wirkt sich der Beginn des Sommers viel stärker auf das Leben der Einheimischen aus.
In diesem Sinne Happy Holi und frohe Ostern.

Für uns geht es nun in die lang ersehnten Backwather, wir sind schon sehr gespannt. Bald mehr :-D liebst eure zwei Weltenbummlerinnen.

Ab in die Berge!

Nach den letzten Wochen der Hitze und Strand en masse, beschlossen wir, dass "Ooty", eine Hillstation in den Nigiri Hills (2424 Höhenmeter) uns eine schöne Abwechslung bieten könnte.
Dafür mussten wir eine wahrlich lange und anstrengende Reise antreten. Um 22 Uhr ging es mit dem Taxi zur etwa eine Stunde entfernten Trainstation. Diesen Luxus gönnten wir uns, da der letzte Localbus dorthin schon um 19 Uhr in Gokarna abfuhr und wir uns das 4 Stunden lange Warten im Dunkeln des Bahnhofs, ersparen wollten. Zufall und Glück ließ uns, kurz zuvor, auf ein Pärchen stoßen, welches dasselbe Problem hatte und das Taxi mit uns teilte.
Unser Zug sollte um 23.45 Uhr eintreffen. Da wir die Erfahrung gemacht haben, dass man in Indien niemals weiß, was Zeitangaben konkret bedeuten, finden wir uns, von nun an (und ganz gegen unsere Gewohnheit) immer 45 min früher ein.
Im Endeffekt kam unser Zug dann um 4.30 Uhr. Na Prost Mahlzeit;) wir warteten ganze 5 1/2 Std am Bahnhof, der gerade mal aus einem Bahnsteig bestand, ohne jegliche Einkaufs- oder Einkehrmöglichkeit. In der gesamten Zeit gab es zwei Ansagen auf Hindi und sonst nichts, außer ein Haufen schlafender Inder. Sie schlafen übrigens Alle in der selben Position - die gute alte Fötusstellung und meist von Kopf bis Fuß mit einem Tuch bedeckt. Sehr praktisch, wenn man als europäische, weiße Mädchen allein am Bahnsteig das Gruseln kriegt ;)
Wir taten es den Indern also gleich, rollten unsere Jaakfelldecken aus und es dauerte nicht lange bis wir in Traumwelten schwelgten.
Wir haben nämlich das Glück überall und immer schlafen zu können. Hinzu kam wohl hier noch, dass wir die Nacht zuvor an dem verlassen Strand genächtigt hatten und der Schlaf hier etwas zu kurz kam. Richtig viel von der Warterei mitbekommen haben wir also nicht aber das andere Pärchen tat uns etwas leid .
Apropos, wir waren im Nachhinein sehr froh, dass Eine der Ziegen am einsamen Paradise Beach, Roberto eine Packung Kekse abluchste, die Clara etwas später erfolgreich zurück eroberte. Wir vergaßen Roberto diese wieder zu geben, welch ein Glück, so hatten wir wenigstens ein bisschen Verpflegung, denn Abends spät und in Zügen ist die Nahrungssuche eher weniger erfolgreich.
Mit einer gewaltigen Verspätung erreichte unser Zug dann gen Mittag eine Stadt in Kerala, von der wir gehört hatten, dass dort ein Bus nach "Ooty" fährt. Ihr könnt euch vorstellen wie heiß es im Zug wurde und wie anstrengend sich die Schlepperei unser Rucksäcke in der Mittagshitze gestaltete.
Der Bus hieß es, fährt 4 mal am Tag. Nach einigem Warten saßen wir sogar relativ schnell in der Schuckelkiste, die uns die nächsten 8 Stunden zunächst durch geschäftiges Stadtreiben, einen Palmendschungel, kleine Bergdörfer und unzählige Teeplantagen, die endlos wirkenden Bergstraßen hinauffuhr. Anstelle von unseren heiligem Freund der Kuh, begegneten wir hier unzähligen Äffchen:)
Die Natur ist wirklich beeindruckend und wo man nur hinschaut: grün, grün, grün.
Innerhalb etwa einer Stunde veränderte sich das Klima rasch von ca. 37 Grad zu gefühlten 15 Grad.
Überhaupt nicht mehr an "Kälte" gewöhnt, wurden erstmal die dicken Pullis rausgeholt, die wir zum Glück noch nicht wie geplant zurück nach Deutschland geschickt hatten.
Spät abends kamen wir dann endlich in "Ooty" an und waren wie ihr euch vorstellen könnt, sehr sehr kaputt.
Leider hat es sich noch nicht einmal richtig gelohnt.."ooty" ist recht groß, dreckig, trist und von der tollen Natur drumherum kriegt man hier nicht wirklich viel mit.
Die Unterkünfte waren auch nicht schön und dafür viel zu teuer. Trotzdem waren wir froh, als wir (dank Lonley Planet) um diese Uhrzeit eine halbwegs passable Herberge fanden.
Am morgen planten wir trotzdem optimistisch, einen Scooter zu leihen um zumindest ein bisschen die umliegende Natur zu erkunden. Daraus wurde leider nichts, denn es war nirgendwo ein Scooter auf zu treiben. Zu guter letzt fing es auch noch in strömen an zu regnen. Völlig frustriert machten wir kurzen Prozess: weg hier!

Gokarna

Auch wenn wir und gar nicht von Hampi trennen mochten, musste unsere Reise schon aufgrund der Hitze weiter gehen. Überrascht davon, dass uns ein Sleeperbus direkt von Hampi nach Gokarna bringen sollte, traten wir leichtfüßig diese so vermeintlich einfache Reise an. Natürlich hielt unser liebes Indien mal wieder ein paar Tücken bereit. Unser Bus sollte von der nächst größeren Stadt "Hospet" abfahren, die es zunächst einmal mit dem Localbus zu erreichen galt.
Mit ruhigen Gemütern, in letzte Gespräche vertieft, machten wir uns um 17 Uhr auf den Weg zum Localbus, der 30 min fahren sollte. Die Rucksäcke klebten an unser schwitzigen Haut. Endlich im Bus mit den Rucksäcken auf den Schößchen, schaukelte die Sauna los. Nachdem die Weile zu einer gefühlten langen Weile wurde und einem Blick auf die Uhr später, wurde uns bewusst, dass wir schon in etwa 10 Minuten am Bus sein sollten und dieser schon in 20 min abfahren sollte. So langsam wurden wir unruhig, zumindest in dem Maße, indem es unser Energiehaushalt zu ließ;)
Recht hektisch sprangen wir weitere 10 min später aus dem Bus und hetzten los. Doch unsere Suche nach dem Sleeperbus sollte sich als etwas schwierig gestalten. Unser Bus sollte vor der Travellagendcy abfahren, doch jeden den wir nach "Paolo Travells" fragten, zeigte auf andere Busse und wies uns in andere Richtungen. Mit roten Köpfen spurteten wir die Straße so einige Male hoch und runter, riefen gestresst "Paolo Travells", wofür wir einige belächelnde Blicke ernteten. Irgendwann fanden wir in einer Seitenstraße einen Bus auf dem der einprägsame Schriftzug "Paolo Travells" (blau/weiß) stand. Doch der Bus war leer! Im Gepäckladeraum fanden wir schließlich zwei schlafende Inder, die uns die frohe Kunde übermittelten, dass es gar keine Travelagendcy gibt und dieser Bus auch nicht nach Gokarna fährt. Mittlerweile war es schon eine halbe Stunde nach geplanter Abfahrt unseres Busses und die Suche ging weiter. Durch Glück sprach uns eine junge Frau an, die wohl unsere verzweifelten Blicke wahrgenommen hatte. Sie erklärte hilfsbereit, dass unser Bus aus dem Hinterhof eines Hotels abfahren wird und das eine Stunde später als es auf unserem Ticket stand. Erleichtert fanden wir uns in dem besagten Sleeperbus wieder, der eigentlich nicht nach Gokarna fahren sollte . Indien lässt grüßen;)
Nach acht Stunden Fahrt, erreichten wir früher als geplant schon gegen 3 nachts den etwas außerhalb gelegenen Busbahnhof, von dem es noch einen weiteren Bus zu nehmen galt. Unsicher wo genau wir aussteigen sollten, entschieden wir frei aus dem Bauch heraus. So saßen wir nun im Dunkeln des Busbahnhofs und wussten nicht so recht wohin. Neben uns ging es einer Gruppe von Spanisch sprechenden Menschen ähnlich. Eine Zigarette später beschlossen wir, uns eine zu teilen und uns auf den Weg zum 10 km entfernten Om-beach zu machen. Angekommen am dunklen Strand beschlossen wir, dass die Suche im Dunkeln keinen Sinn machen würde und so entschieden wir kurzer Hand, alle zusammen Strand zu nächtigen. Schon hier entpuppten sich die 5 als sehr herzliche, aufgeweckte und lustige Gestalten.
Nach Sonnenaufgang fand sich schnell das schöne Guesthouse "Ganesh", in dem wir Tür an Tür, die nächsten 6 Tage verbrachten. Schon am ersten Tag fragten uns andere Traveller, wie lange wir Sieben schon gemeinsam reisen. Der Om-beach , mit der Form eines Omzeichens, bietet nicht nur den Backpackern ein beliebtes Reiseziel, vielmehr auch den indischen Touristen ein Spiel- und Plantschparadies. So schien es und manchmal , wir begegnen kleinen Kindern, die das erste Mal Wasser zu Gesicht bekommen;).
Die drei Mexikaner, Roberto, Mario, und Sebastian, wobei Letzterer mittlerweile in Barcelona wohnt, sind alle drei Fotografen und hatten immer ein lustiges Späßchen auf Lager. Uuma aus Valenzia untermalte das Ganze mit ihrem spanischen Temperament und ihrem ausgelassenen Lachen. Mimi, die Yogalehrerin, in Puerto Rico geboren, lebt mittlerweile in der Nähe von Boston und brachte mit ihrer gesetteten und zufriedenen Art ruhevolle Herzlichkeit in den Trubel.
Wir verbrachten unsere Tage hier, bei gemeinsamen Mahlzeiten, am Strand, beim Schwimmen, in Gespräche vertieft und lebten das gemeinsame Sein in seiner Einfachheit.
Mit Freude stellen wir gerade fest, dass wohl Jeder Jedem eine Kleinigkeit beigebracht hat, seies Yoga, Hullahoop oder das Schnitzen von Kokosnussschälchen.
Gemeinsam wanderten wir über die Klippen zu den Nachbarbuchten. In Kaudlibeach zum Beispiel erwartete uns eine große Gruppe von "Gypsie's" die zusammen am Strand musizierten, sangen, Hullahupp übten und Akrobatik-Yoga machten. In dem ganzen bunten Treiben liefen kleine fröhliche Hippiekinder umher, das ein oder andere mit Dreads, die mit einer solchen Unbeschwertheit und ohne Schüchternheit auf uns zu stürmten.
Im Gegensatz dazu fanden wir uns in Gokarna-beach an einem relativ dreckigem Strand am Stadtrand wieder.
Der Halfmoonbeach ist eine kleine Bucht in der es nur ein kleines Restaurant gibt. Hier zieht es Tagesausflügler hin, die sich nach Ruhe sehnen.
Nach einem Tagesausflug zum Paradise-Beach, beschlossen wir, hier unsere letzte gemeinsame Nacht zu verbringen. Gut ausgestattet mit Verpflegung, entschieden wir uns von einem kleinen Fischerboot dort hin bringen zu lassen, anstatt den langen Fußmarsch auf uns zu nehmen. Der Paradise-Beach ist klein und übersichtlich und es gibt hier nichts außer den weißen Sand des Strandes und den Palmen, die wie ein Zelt, das Gefühl von Geborgenheit vermitteln. Hin und wieder verschlägt es irgendwelche verrückten Köpfe hierher um mit der Natur zu leben. So zum Beispiel auch ein Paar aus Frankreich welches hier schon seit zwei Wochen ihr gemütliches Lager aufgeschlagen hat.
Nicht nur das Zusammensein, das Lagerfeuer am Strand und das Geschichtenerzählen machten diese Nacht zu einer sehr besonderen letzten Nacht, sondern auch das durch die Dunkelheit so sichtbare Plankton im Wasser, hatte einen ganz besonderen Zauber. Sowas haben wir noch nie erlebt. Wenn wir uns im Wasser bewegten, leuchtete das Plankton wie kleine Sterne überall an unserem ganzen Körper und wir mochten gar nicht mehr aufhören im warmen Meer zu spielen;).
Am Morgen ging es zurück und am Abend hieß es Abschied nehmen. Für Alle ging die Reise in unterschiedliche Richtungen weiter.
Für uns nach "Ooty", einer Hillstation, in den Nigiri Hills.

Bis Bald, wir vermissen euch !!

Mittwoch, 27. März 2013

Hampi

Nach knapp einer Woche in der wir die Einfachheit des paradiesischen Agonda sehr zu schätzen lernten, geht es nun froh und munter weiter.
Das kleine Hampi zieht einen in den Bann. Das saftige Grün der sich endlos weit erstreckenden Reisfelder und die unzähligen Palmen stehen im Kontrast, zu den sandfarbenen Tempelnruinen und dem rostroten Sand der Feldwege. Riesige Steine ragen wie Felsen in den Himmel empor, als hätte ein großes Geschöpf seine Hand geöffnet und es Kieselsteine regnen lassen.
Hampi ist ein wahres Naturwunder, hier hat man das Gefühl, dass die Natur noch über den Menschen herrscht.
Diese Naturschätze Hampis wurden von der UNESCO zum Welterbe ernannt und so werden viele Läden und Guesthäuser abgerissen um diese zu schützen. Hier ist vieles im Umbruch, wir sind gespannt wie Hampi sich in Zukunft entwickeln wird.
Schon im Zug machten wir Bekanntschaft mit dem Franzosen Pierre, ein wirklich angenehmer Zeitgenosse. Mit ihm ging es stunden lang auf dem Scooter, er natürlich auf der Royale Enfild ;-) die endlosen Wege entlang. Wir trafen kaum auf andere Menschen, an Weggabelungen hieß es ganz nach Bauchgefühl " Links oder Rechts". So kamen wir an Orte, die so unberührt wirkten, als wäre dir noch nie ein Mensch gewesen.
Hinter großen Steinfelsen überraschten uns Spiegelglatte Seen, in denen Krokodile hausen :-) und irgendwo im nirgendwo, wo nur einige wenige Menschen hausen ( das ist in Indien eine Seltenheit ), wurden wir auf einen Chai herein gebeten.
Die Fahrt mit dem Scooter macht einem möglich, Orte zu sehen, die für uns sonst nicht erreichbar wären.
Vom Freiheitsgefühl beflügelt und vom Fahrtwind erfrischt stört uns auch die unglaubliche Hitze nicht mehr. Schon morgens um 10 Uhr zeigte das Thermometer 36 Grad an, puh gaben wir uns nach einem frischen Windchen gesehnt.
Durch einen Tipp von irgendwem, der es wiederrum von jemand anderem erfuhr, gepaart mit etwas Glück und Zufall fanden, wir unser gemütliches, schönes und authentisches neues Heim in einer indischen Familie. Hier wehte auf jeden Fall ein frischer Wind, auch wenn viel mehr warm als kalt.
Die kleinen Kinder tanzen im Innenhof, die Jugend flechtet Körbe oder kommt mit dem Eis-Fahrrad vorbei geradelt und in dem ganzen gewusel sorgen Claras Familienangehörige ( der Gockel und seine Hühner) für noch mehr Trubel.
Nach dem ganzen geschwärme, brauchen wir ja nicht mehr sagen, was für eine tolle Zeit wir hier haben ;-)
Jetzt geht es erstmal auf Nahrungssuche, Bon Appetit :-D

Agonda die Zweite

Nach der gefühlten Eindrucksexplosion und der immer wechselnden Umgebungen entpuppte sich Agonda als genau der richtige Ort um zur Ruhe zu kommen und unsere Gedanken zu ordnen. Der morgendliche Sprung ins Meer, stundenlange Spaziergänge mit dem Füßen im Wasser, beflügelte Geschmacksnerven nach dem geliebten "Frühstück-Müsli-Mix-Fruits-Curd-Honey-Erlebnis", Siesta im Schatten mit Bastelei und der Nachmittagsausflug zur ruhigsten Stelle der Bucht, in der die Wellen schon weit vorm Strand durch die Felsen gebrochen werden. Abends saßen wir gern mit unseren Nachbarn zusammen, die uns schon gleich nach unserer Ankunft mit ihren Doorsklängen beglückten. Laila und A. kommen aus Südfrankreich, jedes Jahr verschlägt es sie für etwa 6 Monate nach Agonda. Die Begegnung mit den Beiden war unheimlich spannend für uns, da sie schon fast überall auf der Welt gewesen sind und wir noch am Anfang unser Welterkundung stehen. Sie gaben uns nicht nur viele Tipps, sondern auch wie A sagte 'die Schlüssel für ein selbstbestimmtes Leben'. So predigte A uns, dass man Leben statt Reisen sollte, was bedeutet, an einem Ort so lange zu verweilen bis man ihn "spürt" und wahrnimmt, wie man sich selber an diesem Ort zu verhalten beginnt. Des Weiteren wollte er uns nahebringen, dass man mit ein wenig Ideenreichtum und Kreativität auch auf Reisen leicht das Geld verdienen kann, was man zum leben braucht. Das Reisen kann zum Leben werden, die Beiden sind dafür das beste Beispiel. Wichtig ist A. nicht in die Position des Angestellten zu kommen sondern eigens etwas zu erschaffen. Dies ist ihnen bis heute gelungen und mittlerweile müssen sie noch nicht einmal mehr arbeiten.

Gerade solche Gespräche, in denen man über die Vorstellungen von der Lebensführung spricht, Erfahrungen austauscht und sich gegenseitig Gedankenanstöße gibt, zeichnet das Reisen und den Kontakt zu Reisenden aus.
Ein bisschen verrückt waren die Beiden in jedem Fall auch. Tagsüber tanzte A gern durch unser Palmenwäldchen, rangelte stundenlang mit seinem 6 Hunden und versuchte sich von der Veranda seiner Bambushütte aus, mitzuteilen. Es wurde gewitzelt, kommentiert, erzählt, gefragt, erklärt und gelacht.
So erklärte uns A eines Abends die indische Mentalität anhand des Rudelverhaltens der streuenden Hunde Indiens.
Ansonsten war ein großer Bestandteil ihres Tages, die Frage was und wo gegessen werden sollte. Anfangs empfanden wir dies als recht amüsant, mussten schon nach dem zweiten Tag mit Schrecken feststellen, dass wir das Selbe taten.
Das Thema war noch nie so präsent ;)
An einem unserer Abende in Agonda begleiteten wir Laila und A zu einem Konzert einer Freundin. Elfi aus Israel kommt ebenfalls mit ihrer Freundin alle halbe Jahr hierher. Sie spielt nicht nur im 'Simrose' ihre Songs, sondern verdient sich mit einer brillanten Geschäftsidee noch etwas dazu. Sie verkaufen einen OB-Ersatz aus Latex, der bis zu 10 Jahre wieder verwendbar ist und ökonomisch sowohl gesundheitlich dem herkömmlichen Tampon voraus ist. Dies kommt natürlich gerade in einem Land wie Indien, bei den Travellern gut an, da man Tampons hier nicht kaufen kann.
Bei 36 Grad und ein wenig Wind, mussten wir unseren Tagesablauf zwangsläufig umstellen. Man glaubt es kaum, wir stehen um 7 Uhr auf und die Klänge der Wellen begleiten uns schon um 22.30 Uhr ins Schlummerland.
Ihr Lieben, auf bald!
Grüße und Küsse!

Donnerstag, 14. März 2013

Goa Goa ... ja ja

Hallo ihr Lieben,
hier mal wieder ein Lebenszeichen aus Indien. Viel Zeit ist vergangen und so einiges ist passiert.
Nach vier Tagen in der kleinen Stadt "im Wasser" - Udaipur, dem ersten "jellybelly", einem Tag fullpower Mumbai, zwei spannenden und anstrengenden Zugfahrten, sitzen wir nun in Goa . Palmen, das arabische Meer, gutes Essen, Trommelklängen, Konzerte, lauter verrückte Köpfe verschiedenster Nationalitäten, Bier und Strand soweit das Auge reicht. Das ist ein Leben:)
Im Norden Goas ging es nach Arambol beach, ein westliches Urlaubsparadies aber für unseren Geschmack zu touristisch.
Hier haben sich besonders das russische Volk breit gemacht und man könnte beinahe vergessen , dass wir uns auf den indischen Breitengeraden befinden.
Nach Erholung Claras Margengraus, langem Sonnenbaden, Nächten und den verschiedensten Gesprächen, entdeckten wir die Wakeboarder in uns;)
Denn unserem Urlaubgedümpel wurde durch 4 Sportfanatiker schon am zweiten Tag ein Ende bereitet. So richtig wussten wir nicht was uns erwartet. Nach einer halbstündigen Fahrt auf den Motorrädern fanden wir uns am Strand eines Salzwasserflusses auf den Wakeboards wieder. Rick aus Liverpool lebt das halbe Jahr hier und verdient sich mit seinem Sportboot seine Rupies, die er zum Leben braucht. Am Anfang standen wir noch etwas wackelig auf dem Board, doch schon am zweiten Tag waren sogar ein paar kleine Kurven drin. Auch wenn im Nachhinein Muskeln schmerzen, von denen wir zuvor noch nicht einmal wussten, dass sie existieren, haben die Jungs uns mit ihrem Sportfieber angesteckt. Mal schaun wie lange das anhält;)
Für die Vier war Goa nur ein kleiner Abstecher nach einigen Wochen snowboarden in Kaschmir, im Iran und kiteboarden in Venezuela. So waren sie bestens ausgestattet und am Abend wurden die zuvor mit der GoPro gemachten Aufnahmen unseres sportlichen Vergnügens, angeschaut.

In diesem Moment sitzen wir in Agonda. Wir haben also mittlerweile den Süden Goas erreicht. Es ist paradiesisch!
Hier wird kein Urlaub gemacht, hier wird gelebt. Das bringt eine ganz andere Stimmung mit sich als die künstliche Touristenwelt in anderen Ecken.
Das arabische Meer ist unglaublich warm, sogar nachts kühlt es kaum ab. Rechts und Links ist die Bucht von großen Felsen eingerahmt, die wie Wachposten ins Meer hineinragen. Die Rückseite des gesamten Strandes ist von Palmen umgeben, die uns in der Mittagshitze die Flucht in den Schatten ermöglichen. Am rechten Ende des Strandes mündet ein Fluss in das arabische Meer, der sich dann in den dahinter gelegenen Palmenwäldern verläuft.
Hin und wieder treffen wir, bei Strandspaziergängen oder abends in den kleinen Strandlokalen, auf Menschen. Ansonsten viel eher auf in der Mittagshitze ruhende Kühe.
Es ist ein so ruhevoller, ja sogar magischer Ort. Sowas kannten wir zuvor nur aus irgendwelchen unangebrachten Wandpostern oder überkitschten, realitätsfern wirkenden Dokumentationen.
Und wir nun also mitten drin in unserem kleinen Bambushüttchen. Es steht direkt am Strand in einem kleinen Palmenwäldchen, in dem gemütliche Hängematten baumeln.
So nun aber schluss mit der Schwärmerei!
Auf jeden Fall machen Aimee und ich uns, auch wenn Hanna sehr fehlt, hier eine sehr schöne Zeit.
Wir haben mitbekommen, dass sich Deutschland schon wieder zu einem Winterparadies verwandelt hat. Wir schicken euch Wärme und denken an euch!

Dienstag, 5. März 2013

Schlechte Nachrichten

Hallo ihr Lieben,
schlechte Nachrichten! Bei einem Ausritt ist Hanna schlimm gestürzt. Sie hat große Schmerzen in der Leistengegend. Nun muss sie leider 2 Wochen früher als geplant zurück nach Deutschland in die Heimat.
Ihr könnt euch vorstellen, dass wir sehr traurig sind.
Clara wird nun mit Aimee, die wir in Udaipur kennen gelernt haben, die Reise fortsetzen. Auch wenn es nicht das Gleiche ist, hoffen wir dass es für Clara trotzdem eine schöne Reise wird. Clara meldet sich wieder wenn sie sich von dem Schock erholt hat. Liebe nach Deutschland!!

...

Die Wüstenstadt Jaisalmer wird auch die goldene Stadt genannt, da sie aus honigfarbenen Sandstein errichtet ist.
In mitten der Stadt trohnt auf einer Erhöhung eine Burg, die im Gegensatz zu anderen Burgen,von Einheimischen bewohnt ist, genau wie die anderen Teile der Stadt auch.
Trotzdem wirkt das Leben innerhalb der Burg im Vergleich zum Äußeren, wie ein ganz anderes.
Draußen ist man dem gewöhnlichen Alltagstrubel ausgesetzt, es herrscht ein geschäftiges Treiben, bunte große Märkte, hupende Autos und Motorräder sausen an uns vorbei.
Im Inneren der Burg hingegen, spielt sich ein viel ruhigeres Leben ab. Autos gibt es dort keine, die Burgmauer, die sich um die vielen kleinen Gässchen legt, schafft ein Gefühl von Geborgenheit. Schon fast ein bisschen so, als würde man sich in einer Höhle befinden.
Während wir durch die vielen kleinen verwinkelten Gassen laufen, fällt es uns nicht so leicht die Orientierung zu behalten. Jedes der kleinen Häuser hat seinen eigenen Charme, die Liebe zum Detail ist hier nur schwer zu übersehen. So haben die Häusschen verschiedene Formen, lebendige Farben, die unterschiedlichsten Bemalungen und andere Verzierungen.
Die meiste Zeit unseres Aufenthalts in Jaisalmer verbrachten wir an diesem schönen Ort. Schnell fand sich ein gemütliches Cafe in dem wir unzählige Lassis schlürften und einen wunderbaren Ausblick über die Stadt genossen. In dieser gemütlichen Atmosphäre viel es nicht schwer , sich auch mal den kräfteraubenden Dingen zu widmen, wie Hannas Hausarbeit und Claras Zukunftsplänen.
Hier im Shiva Cafe machen wir die Bekanntschaft mit zwei lieben Mädchen aus Deutschland, die genau wie wir, gerade dabei sind, ihren Asientraum zu verwirklichen. Man glaubt es kaum, die beiden sind auch aus Hamburg und eine der beiden studiert ebenfalls Lehramt, allerdings in einem höheren Semester. Wir hoffen, wir treffen die Beiden im Süden Indiens wieder. Aber spätestens auf dem hamburger Campus ist ein Kaffee ein muss.
Abends in einem Rooftop-Restaurant nahe unseres Guesthouses beobachteten wir ein lustig, spannendes Szenario. Am Nachbartisch saßen sechs Inder in einen Gespräch vertieft. Im laufe des Abends gesellte sich einer von ihnen zu, erzählte von sich und den Persönlichkeiten am Nachbartisch. Schnell mussten wir feststellen, dass es sich um eine äußerst skurrile Personenkonstilation handelt. Einer von ihnen war der Restaurantbesitzer, einer Bankmanager, ein anderer Landverkäufer, ein weiterer Geheimagent und zu guter letzt der Farmer, der sich zu uns gesellt hatte. So eine Runde ist in Indien nicht unbedingt üblich. Denn hier kommen die unterschiedlichsten Menschen aus komplett unterschiedlichen Schichten der Gesellschaft zusammen. Der Farmer erzählte uns mit einer so ruhigen Selbstverständlichkeit, dass er als Farmer der unteren Gesellschaftsschicht angehört und bei vielen Gesprächen nicht mitreden kann, aber dass sie trotzdem gute Freunde seien. Er erzählte uns eine Menge von dem Leben auf dem Lande, der indischen Mentalität und den Schwierigkeiten mit denen sie zu kämpfen haben. Was uns sehr schockierte waren seine Erzählungen über den Opiumkonsum der Dorfbewohner. Schon in frühen Kindheitsjahren wird damit begonnen und es gibt eine sehr hohe Abhängigkeitsrate.
In seinen gesamten Erzählungen sprach er mit einer solchen Selbstverständlichkeit, ohne irgendetwas beurteilen zu wollen. Viel mehr sprach er beispielsweise von dem Opium als wäre es eine Art Geschenk, dass das Leben schöner und auch die Arbeit im Alltag um einiges einfacher macht.
Als Droge wird Opium hier in keinem Falle gesehen. Für uns war das Gespräch sehr beeindruckend und besonders, da man sonst durch die Sprachbarrieren kaum die Möglichkeit hat, mit Menschen aus denen kleinen abseitsgelegenen Dörfern zu sprechen, in die sich keine Touristen verirren.
Mir Mückenstichen und Flohstichen ( zum Glück nur an den Füßen) ging unsere Reise weiter. Wohin? Das erfahrt ihr im nächsten Text:)

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