Hallo Can Tho !

Nach nur 4 Stunden Busfahrt, für uns mittlerweile ein Klacks, erreichten wir Can Tho, das kleine kleine Zentrum des "Mekong Deltas". Mehr wussten wir zum Zeitpunkt unser Ankunft auch nicht, denn auch unsere Internetrecherche war nicht wirklich ergiebig. Can Tho wurde nur mit einige wenigen Sätzen erwähnt und eine einzige Unterkunft aufgeführt, doch aus welcher Zeit diese Informationen stammen, ein weiteres Ungewiss;)

Da stehen wir nun, in einem Ort, von dem wir so gut wie nur den Namen kennen. Sogleich kommt eine Horde Motorollertaxifahrer auf uns zu gestürmt und das einzige was wir in dem Schwall an Vietnamesischen Worten verstehen, ist das immer wiederkehrende "moootoo?moootoo?".

Wohin es genau gehen sollte, wussten wir nicht, wir fragten also wie weit es zum Stadtzentrum sei, doch blickten wir in irritierte Gesichter, kein Mensch hier sprach englisch . Was nun? Langsam machten sich unsere knurrenden Mägen bemerkbar und wir beschlossen fürs erste in der Umgebung nach etwas Essbarem Ausschau zu halten. In einem Restaurant könnten wir dann ja ganz in ruhe weitere Pläne schmieden.
Wir liefen die großen Hauptstraße entlang und entschieden uns für eine der wenigen Einkehrmöglichkeiten, doch als wir pantomimisch versuchten "Essen" dar zu stellen, wurde dies mit einem bestimmten Kopfgeschüttel unseres Gegenübers verneint. Wir machten also die erste Erfahrung mit der Vorliebe der Vietnamesen für Cafés. Hier wird der traditionelle Vietnamese Coffee
getrunken dessen Geschmack uns einen Hauch an Marzipan/ Zimt erinnert. Gern wird dieser dann auch mit dem traditionellen eisgekühlten Tee verdünnt, den fast immer und überall umsonst serviert bekommt. Um was für einen Tee es sich genau dabei handelt konnten wir nicht erschmecken, er hat eine sehr wässrige Konsistenz. Wenn man in Vietnam irgendeines der Getränke mit Milch bestellt, seies Milchkaffee, Säfte oder Shakes, kann man davon ausgehen, dass es ein durchaus süßes Geschmackserlebnis wird, denn mit Milch setzten wird hier eine unheimlich dickflüssige süße Masse gleichgesetzt, die nur ganz entfernt was mit Milch zu tun hat. Was lernen wir daraus? Kaffee nur noch schwarz;)
Wir hatten also immer noch Hunger, kein Restaurant weit und breit in Sicht, nur einige wenige kleinen Essenstände hatten ihre Plastikstühle am Straßenrand aufgebaut. Was soll's, so versuchten wir unser Glück hier. Wie wir auch später noch feststellen sollten, wurden hier ausschließlich Nudelsuppen und Baguettes verkauft (ein Überbleibsel der französischen Kolonien). Wenn wir Glück hatten, gab es das ein oder andere Mal ebenfalls Reis zur Auswahl, doch alle diese Gerichte werden meist mit Fleisch serviert. Fleisch ist eines der Hauptnahrungsmittel der Vietnamesen. Wie sollten wir nun Vegetarisch pantomimisch darstellen? Wir entschieden uns für den kleinen Baguettestand und deuteten mit dem Finger auf die Zutaten hinter der Glasscheibe. Sobald die sehr bemühte Verkäuferin zum Fleisch griff, begannen wir den Kopf zu schütteln und verneinend zu fuchteln. Das Baguette wurde nun also mit einigen Gurkenscheiben, etwas Karotte-Rettich-Raspel und Sojasauce bestückt.
Den Preis konnten wir vorher nicht erfragen, so waren wir der Verkäuferin sehr dankbar, als sie im Nachhinein einen Geldschein zeigte, der sehr angemessen war.

Wir überlegten nun, dass wir wohl etwas Außerhalb des Zentrums gestrandet sein könnten, liefen zurück zum Busbahnhof und versuchten vergeblich einen Bus zum Zentrum zu erfragen.
Wir warfen einen weiteren Blick in unsere so spärlichen Informationen über Can Tho und schrieben uns den Straßennamen der dort aufgeführten Unterkunft heraus, in der Annahme, dass diese sicher im Zentrum gelegen ist.
So ging es zu den Motortaxifahrern, deren Preis wir, unwissend wie weit wir fahren würden und was üblich ist, versuchten herunter zu handeln. Sehr erfolgreich sogar, die Übung aus Indien macht's ;)!
Der Straßenname verhalf uns wirklich ins Zentrum. Die kleine Hauptstraße liegt direkt am Wasser, hier kann man die schöne und grüne Promenade entlang spazieren, findet einige Restaurants, viele Cafés und einige Kiosk ähnliche Shops. Abends verwandelt sich das Ende der Straße zu einen Markt, wo Frauen auf dem Boden sitzen, ihr Obst, Gemüse oder irgendwelches Meergetier, meist noch lebend, aus Plastikschüsseln verkauften.
Das war eigentlich auch DAS Zentrum, in ein paar Seitenstraßen befanden sich ein paar weitere Geschäfte und Can Thos bescheidene Anzahl an Unterkünften. Hier wurden auch wir fündig, völlig überraschend erhielten wir hier für sehr kleines Geld, ein sehr luxuriöses Zimmer, mit Fahrstuhl, Klimaanlage, Fernseher, Kühlschrank und heißes Wasser. So etwas hatten wir glaub ich noch nie. Schnell wurde die Dreckswäsche rausgeholt und ein kleines Waschfest gefeiert. Das erste mal heißes Wasser seit einer gefühlten Ewigkeit;)
Am Abend als wir gerade nach einen Restaurant Ausschau hielten, trafen wir auf ein Niederländisches Pärchen und bei diesem unüblichen Anblick von weiteren Touristen, kamen wir sofort ins Gespräch und speisten zusammen. Es war sehr nett mit dem beiden und als wir ein Blick in ihrem Vietnamreiseführer warfen, fanden wir unsere angepeilten Orte sogar mit jeweils einer Seite erwähnt. Schnell fotografierten wir alles ab, denn wie wir erfahren hatten, ist eine kleine Vorbereitung bei den Verständigungsschwierigkeiten, gar nicht so übel ;)
So bastelten wir ebenfalls eine Deutsch-Vietnamesische-Übersetzertabelle der wichtigsten Worte und eine Währungsumrechnungstabelle von Dong zu Euro.
Geschafft und Zufrieden fielen wir recht früh ins Bett, denn am nächsten Morgen sollte es schon um 6 Uhr mit einem kleinen Holzkahn zu den schwimmenden Märkten gehen.
Noch etwas müde wurden wir von unser Bootsführerin begrüßt, die zwar kaum Englisch aber uns auf vielerlei anderen Wege versuchte mit uns in den Kontakt zu kommen und uns kleine Freuden zu bereiten. So schnitze, faltete und flocht sie uns aus Bambusstäben entzückend Armbänder, Ringe, Blumen, Stäbe und einen Grashüpfer. Es war unheimlich Eindrucksvoll mit welch einem Geschick und Tempo sie dies vollbrachte, was mit Bambus so alles angestellt werden kann, wie professionell und einfach toll die Endergebnisse aussehen.
Nach etwa einer Stunde Bootsfahrt erreichten wir die schwimmenden Märkte. Hier fanden wir uns in einem fröhlichen Bootsgewusel wieder. Viele Menschen kommen mit ihrer Ernte von weit her, verweilen hier gleich mehrere Tage und leben mit der ganzen Familie auf ihren Holzbooten. So sehen wir Menschen gemütlich in der Hängematte schaukeln, Familien zusammen speisen und beobachten die vielen Geschäfte zwischen den Einheimischen.
Weiter geht es nun durch die kleinen Kanäle zu einem Familienunternehmen in dem auf traditionelle Art und Weise die vietnamesische Reisnudel hergestellt wird. Wir betreten den Hof eines Einfamilienhauses, aus einem zu allen Seiten offenen hölzernen Unterstand werden wir von weißem Rauch begrüßt. Beim Nähertreten, registrieren wir den Boden, einfacher Erdboden. Zwischen den hier quasi im freien stehenden Gerätschaften und den auf dem offenen Feuer köchelnden eisernen Kochtöpfen , baumeln Hängematten und es hat sich, wie es scheint,die gesamte Familie versammelt. Hier werden Lebensmittel hergestellt ?!
Der Reis wird unter Zugabe von Mehl solange gekocht bis es eine dickflüssige weiße Masse ergibt. Über einem großen Feuer stehen Mächtige Töpfe mit kochendem Wasser über die Leder gespannt sind. Auf diesem wird die Reis-Mehl-Masse verstrichen, bis sie einen hauchdünne Kreisform annimmt. Es erinnert sehr an die Zubereitung eines Crêpes. Der Wasserdampf steigt empor und bringt den weißen Fladen zum Garen. Im Anschluss werden die labberigen Fladen auf die großen aus Palmenblättern geflochtenen Gitter vor der Hütte in der Sonne getrocknet. Nun folgt auch schon der letzten Schritt, in einer alten eisernen Walze wird der Fladen in Form gebracht und heraus purzeln die von den Vietnamesen so heiß geliebte Reisnudel.
So nun wisst ihr ganz genau Bescheid;) für uns ging es zurück ins Kähnchen die schmalen von Palmen gesäumten Kanäle entlang, Richtung Can Tho's Zentrum. Kurz vor dem erreichen des Hafens, ist der Fluss von vielen kleinen Holz-Blech-Hütten umgeben, die auf ihren Holzstelzen dicht an dicht aus dem Wasser ragen. Sie machen einen durchaus morschen provisorischen Eindruck und es ist kaum vorstellbar, dass hier Familien hausen. Die vielen herabbaumelnden Blumentöpfe, Hühner-und Vogelkäfige und die farbenfrohe Wäsche verleihen dem eigentlich so trostlosen Anblick, Leben und Charme.
Runter vom Boot ging es auf Restaurantmenü Entdeckungstour, bereit uns von der traditionellen Vietnamesischen Kost überraschen zu lassen. Beim Anblick von Krokodil und Frosch a la carte, ergriffen wir allerdings schnell die Flucht. Doch noch ein nettes, vertrauenswürdiges ;) Restaurant gefunden, bestellten wir den vegetarian Vietnamesen Pancake, völlig unwissend was auf uns zu kommt. Der salzige leicht knusprige Pfannkuchenteig ist gefühlt mit allerlei asiatischem Gemüse und Tofu. Dazu bekamen wir einen Teller voller verschiedenster großer grüner (Salat)Blätter, frischer Minze, Fenchel, Gurkenscheiben und ein kleines Schälchen mit einer süßlich scharfen Soße serviert. Völlig ahnungslos, blickten wir auf dieses Telleraufgebot. Der Kellner, schien dies sofort zu deuten und begann uns hilfsbereit zu erklären wie der Verzehr zu "händeln" ist.
Zunächst nehme man ein großes grünes Blatt, welches wir zu identifizieren schnell aufgaben, bedeckt es mit einem Stück des Pfannkuchens, drapiert eine Gurkenscheibe sowohl kleine Fenchel- und Minzstücke darauf. Zu guter letzt gilt es das gut bestückte Blatt einzurollen, die gefüllte Rolle in die Soße zu tauchen und dann ab in den Mund damit. Das nennen wir mal aktive Mahlzeit und köstlich ist es auch!
Der Tag neigt sich dem Ende zu und doch sind wir noch nicht bereit ins Bett zu verschwinden. Wir drehen also zur späten Stunde unsere geliebte abendliche Runde. Recht bald vernahmen wir musikalische Klänge und als wir uns diesen näherten, sahen wir eine große Bühne im freien, vor der sich viele Vietnamesen auf ihren Motorbikes tummelten. Was hier genau zelebriert wurde konnten wir nicht ausfindig machen, es wurde ein bunt gemischtes Bühnenprogramm aufgeführt mit traditionellen Gesängen und Tänzen. Eine Weile lauschten wir, bis uns die schrillen Stimmen der Sängerinnen etwas in den Ohren schmerzten.
Wir beobachteten Kinder die fleißig herumkrabbelnde Kakerlaken sammelten, wir nehmen an für den späteren Verzehr.
Auf der anderen Straßenseite konnten sich die Kinder vergnügen. Hier war ein kleiner Kirmis aufgebaut mit allerlei Fressbuden und Spiel und Spaß Möglichkeit für die Kinder. So drehten die Kleinsten ihre Runden auf den Plastiktieren des Karussells, um einen Flatscreen herum, musikalisch begleitet von "Gangman style" - ein skuriler Anblick.
Nun waren wir bereit fürs Bett. Am morgigen Tage sollte unsere Reise nach "Bac Lieu" weitergehen, denn mehr als zwei Tage brauchten wir nicht um das so überschaubare "Can Tho" zu erkunden.
Bis bald :)
MAG-Berlin - 27. Jul, 16:34

Clara / Hanna bitte ein Lebenszeichen

Hallo Ihr Lieben,

wir machen uns gerade ein Gedanken solange nichts mehr von Euch gehört zu haben. Clara Du warst zuletzt am 19.07.2013 online mit whatsapp. Mann kann Dir schreiben der Empfang wird mit 2 Haken bestätigt, sofern dass korrekt ist. Heute hast Du auf Deine Spezialnummer +8551... eine SMS von mir bekommen und eine Mail auf T-Online. Bitte sei so lieb und melde Dich einmal in Deutschland, wo auch immer Du magst, Hauptsache ein Lebenszeichen.

Hanna, sollte etwas vorgefallen sein, bitte gib uns eine kurze Nachricht.

Lieben Gruß

Papi / Marcus

MM3478 - 29. Jul, 16:20

Hallo

Ich hab Hanna am 26.7. eine Mail bei Facebook geschrieben und am Freitag wurde sie als gelesen bestätigt aber geantwortet hat sie bis jetzt nicht darauf.

Lieben Gruß

Maren

P.S.: Laut FB war Hanna vor 2 Stunden online und hat nen Eintrag kommentiert.
MAG-Berlin - 29. Jul, 16:37

Danke

Hallo Maren,

vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Claras Schwester Sophie hatte mir schon berichtet, dass Hanna sich gemeldet hat. Heute habe ich auch whatsapp Nachricht von Clara erhalten, welche das Schweigen ein wenig erklärt hat.

Lieben Gruß

Marcus

MM3478 - 29. Jul, 19:51

Büdde :)

Ich hatte Hanna auch gleich ne Mail bei FB geschickt, das die beiden sich doch den Blog mal anschauen sollen und sich schnell melden soll, da sie sich sehr große Sorgen gemacht haben. Sie hat mir auch schon geantwortet. Scheint nur etwas tressig gewesen zu sein.

Lieben Gruß zurück
MAG-Berlin - 29. Jul, 20:50

Wunnebar

Hallo Maren,

alles ist gut! Besonders schön ist gerade der Regen in Berlin - endlich. Es war hier in den letzten Wochen zunehmend unerträglich.

Nun schauen wir mal von den Beiden so an Lebenszeichen kommt. Knappe vier Wochen haben sie ja noch für sich..

Lieben Gruß

Der Marcus

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Danke
Hallo Maren, vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Claras...
MAG-Berlin - 29. Jul, 16:37
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MM3478 - 29. Jul, 16:25
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