Alle guten Dinge sind drei: Vietnam!
Nach einen kurzen Flug von 1 1/2 Stunden "spuckte" uns das Flugzeug aus: Vietnam, genauer: Ho Chi Minh City - Alles neu!
Am Visa-On-Arrival-Schalter streckten wir dem uninteressiert dreinblickenden Personal erwartungsvoll unsere Pässe entgegen. Zuvor schon im Internet beantragt, sollte es nun nur noch flugs einen Stempel geben. In aller Seelenruhe bewegten sich die Hände auf der anderen Seite der Glasscheibe und ein Finger deutete auf die Sitzreihen, wo schon andere Touristen geduldig warteten. Wir gesellten uns also zu ihnen und während wir voller Vorfreude ungeduldig auf unseren Stühlen hin und her rutschten, kamen wir mit unserem Sitznachbarn "Allen" ins Gespräch.
Der russische Künstler erkundigte sich nach unserer Heimat und als er "Deutschland" hörte, begann er sofort mit seinem gebrochenen Deutsch, dennoch sehr motiviert, mit uns zu sprechen. Englisch kam nun nicht mehr in Frage, obwohl es unsere Kommunikation wahrscheinlich um einiges vereinfacht hätte;)
Wir erfuhren, dass Allen zeitweise in Berlin lebte und - was für ein Zufall - augenblicklich seine Kunst in Hamburg ausstellt. Es handelt sich hierbei wohl um Malerei moderner Art. Genaueres ließ sich seinen Erzählungen nicht entnehmen. Mittlerweile sei er nun nach Vietnam ausgewandert. Nach unserem neugierigen Fragen was ihn dazu erwog, berichtete er von seinem Buch "mind floss" in dem er sich über Lebensstile und die Beziehung zwischen Frau und Mann auslässt. In diesem Zusammenhang wies er uns darauf hin, dass Vietnam das Land mit der geringsten Scheidungsrate weltweit sei, dass es sein Interesse an Kultur und Zusammenleben in diesem Land erweckt hatte und er dem nun auf dem Grund gehen wolle.
Wir einigten uns darauf unsere Unterhaltung bei einer "geteilten" Taxifahrt in das Stadtzentrum Ho Chi Minh's fortzuführen, denn nun ertönten unsere Namen (mit durchaus lustiger Betonung) aus dem Lautsprecher und wir konnten unsere Pässe entgegen nehmen, wo nun ein neuer Aufkleber, unsere langsam entstehende Sammlung zierte.
Aus der Gesprächsfortsetzung im Taxi sollte nichts werden, Schwierigkeiten mit dem Visum unserer neuen Bekanntschaft taten sich auf und der Blick auf die Uhr rief uns zur Eile. Denn wir hatten sogleich eine Verabredung im Stadtzentrum Ho Chi Minh's.Volker, ein Freund Claras Familie, seine Frau Kim und Söhnchen Tom erwarteten uns zur gemeinsamen "Pho-Suppe", dem Nationalgericht der Vietnamesen. Seitdem Volker sein Herz hier verschenkt und eine Familie gegründet hat, pendelt er fleißig zwischen Deutschland und Vietnam hin und her. So hatte er sich netterweise bereit erklärt Clara's abhanden gekommene Kreditkarte entgegenzunehmen. Hier am Ben-Than-Market in dem kleinen einfachem mit bedacht gewählten Restaurant, in dem Bill Clinton einst seine berühmt berüchtigte erste Phosuppe aß, saßen wir nun beisammen und taten es ihm gleich.
Froh über den gemeinsamen, Schmaus, die wiedergewonnene Kreditkarte und die hilfreiche Stadtkarte inklusive aller Tipps von Kim, ging es für uns mal wieder auf Unterkunftssuche.
In den Straßen des Backpackerviertels "Pham Ngu Lao" sprachen wir erwartungslos, drauflos, zwei, sicheren Schrittes an uns vorbei spazierende, Männer an und fragten ob sie uns zufälliger Weise eine günstige und akzeptable Unterkunft empfehlen könnten. Wie sich herausstellte waren die beiden Brüder vor Jahren ausgewandert, hatten hier ihr indisches Restaurant eröffnet und kannten sich somit bestens aus. Schnell wurden wir also fündig und in einer der kleinen umliegenden Gassen bezogen wir ein sehr einfaches aber für unsere Zwecke völlig ausreichendes Zimmerchen.
Die Frühstückssuche am nächsten Morgen brachte die erste kleine Herausforderung mit sich. So versuchten wir der Kellnerin mit ihrem gebrochenen Englisch zu entlocken, was die vietnamesischen Schriftzeichen auf der Karte bedeuteten und ehe wir uns versahen hatten wir das nur "erfragte" Gericht schon vor uns stehen. Aber auch dieses kleine "Problem" ließ sich schnell be- bzw. ausheben und doch mussten wir auch im weiteren Verlauf unser Reise durch Vietnam feststellen, dass die fehlenden Englischkentnisse der Einheimischen immer wieder kleine Schwierigkeiten mit sich brachten.
Nach unserem Frühstück trafen wir zufällig die beiden Brüder wieder, die am Abend zuvor so hilfsbereit gewesen waren. Auch diesmal kamen wir ins Gespräch, tauschten uns über das Reisen im Allgemeinen aus und stellten sogleich fest, dass wir ähnliche Vorstellungen haben. Sie empfahlen uns in den untouristischen Süden, ins sogenannte "Mekong Delta" zu reisen um ein ganz unverfälschtes Vietnam, wie es leibt und lebt, kennen zu lernen. Die Beiden kritzelten einige Ortsnamen in unser Zettelkuddelmuddel, deren Namen wir noch nicht einmal in unserem Lonley Planet finden sollten. Dankbar für diese Tipps, ging es weiter, ein bisschen Sightseeing durch Ho Chi Minh;)
Zuerst statten wir Chinatown einen Besuch ab, welche in einen Randbezirk der Stadt gelegen ist und mit Bangkoks prunkvollen Chinatown absolut nicht zu vergleichen ist. Wir finden uns in einer kleinen tristen, eher ärmlichen Gegend wieder. Frauen und Männer sitzen auf den Schotterwegen, vor ihnen Körbe und Planen voller Obst, Gemüse und Fleisch was in der Sonne schmort. In den Häuserreihen beider Straßenseiten reihen sich dicht an dicht kleine offene Shops aneinander. Hier wird eine kleine Auswahl an Produkten in Massen verkauft. Aus Eimern leuchten uns völlig fremde ,Gewürze und Hülsenfrüchte in den verschiedensten Farben entgegen. Frauen sowohl Männer tragen die traditionellen Reishüte/"Nón Lá" und unheimlich vollbeladene Motoroller bahnen sich ihren Weg durch das geschäftige Treiben in den kleinen Gassen. Nach einigem Umhergeirre durch die brütende Mittagshitze, fanden wir uns in einer Art Lagerhalle wieder. Hier reihten sich weitere unzählige Stände dicht an dicht aneinander, welche ihre Waren bis an die Decken stapelten. In der einen Ecke finden wir Kosmetika in etlicher Ausführung und in dem anderen Teil der Halle steigt uns der Geruch unzähliger Plastikschuhe in die Nase.
Das Einzige was hier allerdings den Namen Chinatown rechtfertigt bzw. diesen Markt von anderen dieser Art unterscheidet, sind wohl einzig und allein die, vor einigen Shops herabhängenden, chinesischen Lampions.
Zurück im Stadtzentrum machten wir es uns im Schatten einer der vielen kleinen Parks bequem und wurden sogleich von einer Gruppe junger vietnamesischer Studenten angesprochen. Etwas schüchtern und aufgeregt baten sie uns kichernd um ein Interview. Ihre Fragen drehten sich um die Stadt Ho Chi Minh, unseren Eindruck von dieser und um unsere Motivation Vietnam/ Ho Chi Minh zu bereisen. Es war eine schöne Erfahrung mit Einheimischen unseren Alters in Kontakt zu kommen, sich über Heimat, unterschiedliche Lebensstile, Kulturen auszutauschen und festzustellen, dass diese Generation motiviert ist Englisch zu lernen.
Gen Abend schlenderten wir ziellos durch die Straßen. Es ist wohl die schönste Tageszeit zum Eindrücke sammeln - es wird Kühler, die Menschen beenden ihren Arbeitsalltag, durch die sperrangelweit geöffneten Türen kann geluschert werden, Familien sitzen zusammen beim Essen und die Lichter der Stadt funkeln im Dunkeln.
Hier in Vietnam scheint der Motoroller das Hauptverkehrsmittel zu sein, man sieht nur wenige Autos und die großen Straßen zu überqueren bei der heranrauschenden Rollerflut: eine Kunst für sich. Trotz Zebrastreifen hält keines der Gefährte je an. So gilt es die Furcht auszublenden, los zu laufen und darauf zu vertrauen, dass die Roller im letzten Moment ausweichen.
Im Kontrast zur großen Leuchtreklame, all den Lichtern und den großen modernen Gebäuden findet man an beinahe jeder Straßenecke kleine Essensstände, die eine Handvoll an kleine Plastik-stühlen und -tischchen um sich herum aufgebaut haben.
Egal ob auf der Straße, dem Motoroller, im Bus oder im Restaurant, ein Großteil der Einheimischen trägt einen Mundschutz, den man fast überall und in verschiedenen Designs kaufen kann. Auch der Klamottenstil der Vietnamesen ist ein wenig speziell. Frauen tragen bunt gemusterte Tshirts mit dazu passender Stoffhose, was in unseren Köpfen die Assoziation: Schlafanzug hervorruft. Doch ab 18 Uhr dann zeigten uns die Vietnamesen ihre wahren Pyjamas, die sie mit Vorliebe in den letzten Abendstunden ausführen. Apropos ausführen, Hunde haben wir während unseres gesamten Aufenthalts keine gesehen.
Es gibt so Einiges, an das es sich erst einmal zu gewöhnen gilt. Wir werden wieder von allen Seiten angesprochen, sei es vom kleinen Straßenhändler, der wild mit der Ray Ban in unsere Richtung wedelt oder schick gekleidete Frauen am Straßenrand, die uns für einen Einkehrschwung in ihrem Restaurant begeistern möchten.
Auch die Währung ist etwas gewöhnungsbedürftig. So ist 1€ = 271.000 Dong - da ist Kopfrechnen gefragt!
Zu guter letzt wurde uns bewusst, dass wir hier kaum etwas von dem Glauben der Menschen wahrnehmen und im Gegensatz zu Indien ist die Religion im alltäglichen Großstadtleben Ho Chi Minh's so gut wie gar nicht präsent.
Am kommenden Morgen schon, wollten wir unsere Reise fortsetzen, weg vom Großstadttrubel, runter in die überschaubaren Orte des Südens.
Unseren letzten Abend in Ho Chi Minh ließen wir nun also bei einem, die Geschmackssinne entzückenden, Fruchtshake an einem der kleinen Straßenstände ausklingen. Hierfür nahmen wir auf den kleinen Plastikstühlchen platz und schon überkamen uns Kindheitserinnerungen.;) In diese versunken, fielen wir völlig geschafft in unsere Betten, bereit für unser morgendliches Abenteuer:)
"Tam Biêt"
Am Visa-On-Arrival-Schalter streckten wir dem uninteressiert dreinblickenden Personal erwartungsvoll unsere Pässe entgegen. Zuvor schon im Internet beantragt, sollte es nun nur noch flugs einen Stempel geben. In aller Seelenruhe bewegten sich die Hände auf der anderen Seite der Glasscheibe und ein Finger deutete auf die Sitzreihen, wo schon andere Touristen geduldig warteten. Wir gesellten uns also zu ihnen und während wir voller Vorfreude ungeduldig auf unseren Stühlen hin und her rutschten, kamen wir mit unserem Sitznachbarn "Allen" ins Gespräch.
Der russische Künstler erkundigte sich nach unserer Heimat und als er "Deutschland" hörte, begann er sofort mit seinem gebrochenen Deutsch, dennoch sehr motiviert, mit uns zu sprechen. Englisch kam nun nicht mehr in Frage, obwohl es unsere Kommunikation wahrscheinlich um einiges vereinfacht hätte;)
Wir erfuhren, dass Allen zeitweise in Berlin lebte und - was für ein Zufall - augenblicklich seine Kunst in Hamburg ausstellt. Es handelt sich hierbei wohl um Malerei moderner Art. Genaueres ließ sich seinen Erzählungen nicht entnehmen. Mittlerweile sei er nun nach Vietnam ausgewandert. Nach unserem neugierigen Fragen was ihn dazu erwog, berichtete er von seinem Buch "mind floss" in dem er sich über Lebensstile und die Beziehung zwischen Frau und Mann auslässt. In diesem Zusammenhang wies er uns darauf hin, dass Vietnam das Land mit der geringsten Scheidungsrate weltweit sei, dass es sein Interesse an Kultur und Zusammenleben in diesem Land erweckt hatte und er dem nun auf dem Grund gehen wolle.
Wir einigten uns darauf unsere Unterhaltung bei einer "geteilten" Taxifahrt in das Stadtzentrum Ho Chi Minh's fortzuführen, denn nun ertönten unsere Namen (mit durchaus lustiger Betonung) aus dem Lautsprecher und wir konnten unsere Pässe entgegen nehmen, wo nun ein neuer Aufkleber, unsere langsam entstehende Sammlung zierte.
Aus der Gesprächsfortsetzung im Taxi sollte nichts werden, Schwierigkeiten mit dem Visum unserer neuen Bekanntschaft taten sich auf und der Blick auf die Uhr rief uns zur Eile. Denn wir hatten sogleich eine Verabredung im Stadtzentrum Ho Chi Minh's.Volker, ein Freund Claras Familie, seine Frau Kim und Söhnchen Tom erwarteten uns zur gemeinsamen "Pho-Suppe", dem Nationalgericht der Vietnamesen. Seitdem Volker sein Herz hier verschenkt und eine Familie gegründet hat, pendelt er fleißig zwischen Deutschland und Vietnam hin und her. So hatte er sich netterweise bereit erklärt Clara's abhanden gekommene Kreditkarte entgegenzunehmen. Hier am Ben-Than-Market in dem kleinen einfachem mit bedacht gewählten Restaurant, in dem Bill Clinton einst seine berühmt berüchtigte erste Phosuppe aß, saßen wir nun beisammen und taten es ihm gleich.
Froh über den gemeinsamen, Schmaus, die wiedergewonnene Kreditkarte und die hilfreiche Stadtkarte inklusive aller Tipps von Kim, ging es für uns mal wieder auf Unterkunftssuche.
In den Straßen des Backpackerviertels "Pham Ngu Lao" sprachen wir erwartungslos, drauflos, zwei, sicheren Schrittes an uns vorbei spazierende, Männer an und fragten ob sie uns zufälliger Weise eine günstige und akzeptable Unterkunft empfehlen könnten. Wie sich herausstellte waren die beiden Brüder vor Jahren ausgewandert, hatten hier ihr indisches Restaurant eröffnet und kannten sich somit bestens aus. Schnell wurden wir also fündig und in einer der kleinen umliegenden Gassen bezogen wir ein sehr einfaches aber für unsere Zwecke völlig ausreichendes Zimmerchen.
Die Frühstückssuche am nächsten Morgen brachte die erste kleine Herausforderung mit sich. So versuchten wir der Kellnerin mit ihrem gebrochenen Englisch zu entlocken, was die vietnamesischen Schriftzeichen auf der Karte bedeuteten und ehe wir uns versahen hatten wir das nur "erfragte" Gericht schon vor uns stehen. Aber auch dieses kleine "Problem" ließ sich schnell be- bzw. ausheben und doch mussten wir auch im weiteren Verlauf unser Reise durch Vietnam feststellen, dass die fehlenden Englischkentnisse der Einheimischen immer wieder kleine Schwierigkeiten mit sich brachten.
Nach unserem Frühstück trafen wir zufällig die beiden Brüder wieder, die am Abend zuvor so hilfsbereit gewesen waren. Auch diesmal kamen wir ins Gespräch, tauschten uns über das Reisen im Allgemeinen aus und stellten sogleich fest, dass wir ähnliche Vorstellungen haben. Sie empfahlen uns in den untouristischen Süden, ins sogenannte "Mekong Delta" zu reisen um ein ganz unverfälschtes Vietnam, wie es leibt und lebt, kennen zu lernen. Die Beiden kritzelten einige Ortsnamen in unser Zettelkuddelmuddel, deren Namen wir noch nicht einmal in unserem Lonley Planet finden sollten. Dankbar für diese Tipps, ging es weiter, ein bisschen Sightseeing durch Ho Chi Minh;)
Zuerst statten wir Chinatown einen Besuch ab, welche in einen Randbezirk der Stadt gelegen ist und mit Bangkoks prunkvollen Chinatown absolut nicht zu vergleichen ist. Wir finden uns in einer kleinen tristen, eher ärmlichen Gegend wieder. Frauen und Männer sitzen auf den Schotterwegen, vor ihnen Körbe und Planen voller Obst, Gemüse und Fleisch was in der Sonne schmort. In den Häuserreihen beider Straßenseiten reihen sich dicht an dicht kleine offene Shops aneinander. Hier wird eine kleine Auswahl an Produkten in Massen verkauft. Aus Eimern leuchten uns völlig fremde ,Gewürze und Hülsenfrüchte in den verschiedensten Farben entgegen. Frauen sowohl Männer tragen die traditionellen Reishüte/"Nón Lá" und unheimlich vollbeladene Motoroller bahnen sich ihren Weg durch das geschäftige Treiben in den kleinen Gassen. Nach einigem Umhergeirre durch die brütende Mittagshitze, fanden wir uns in einer Art Lagerhalle wieder. Hier reihten sich weitere unzählige Stände dicht an dicht aneinander, welche ihre Waren bis an die Decken stapelten. In der einen Ecke finden wir Kosmetika in etlicher Ausführung und in dem anderen Teil der Halle steigt uns der Geruch unzähliger Plastikschuhe in die Nase.
Das Einzige was hier allerdings den Namen Chinatown rechtfertigt bzw. diesen Markt von anderen dieser Art unterscheidet, sind wohl einzig und allein die, vor einigen Shops herabhängenden, chinesischen Lampions.
Zurück im Stadtzentrum machten wir es uns im Schatten einer der vielen kleinen Parks bequem und wurden sogleich von einer Gruppe junger vietnamesischer Studenten angesprochen. Etwas schüchtern und aufgeregt baten sie uns kichernd um ein Interview. Ihre Fragen drehten sich um die Stadt Ho Chi Minh, unseren Eindruck von dieser und um unsere Motivation Vietnam/ Ho Chi Minh zu bereisen. Es war eine schöne Erfahrung mit Einheimischen unseren Alters in Kontakt zu kommen, sich über Heimat, unterschiedliche Lebensstile, Kulturen auszutauschen und festzustellen, dass diese Generation motiviert ist Englisch zu lernen.
Gen Abend schlenderten wir ziellos durch die Straßen. Es ist wohl die schönste Tageszeit zum Eindrücke sammeln - es wird Kühler, die Menschen beenden ihren Arbeitsalltag, durch die sperrangelweit geöffneten Türen kann geluschert werden, Familien sitzen zusammen beim Essen und die Lichter der Stadt funkeln im Dunkeln.
Hier in Vietnam scheint der Motoroller das Hauptverkehrsmittel zu sein, man sieht nur wenige Autos und die großen Straßen zu überqueren bei der heranrauschenden Rollerflut: eine Kunst für sich. Trotz Zebrastreifen hält keines der Gefährte je an. So gilt es die Furcht auszublenden, los zu laufen und darauf zu vertrauen, dass die Roller im letzten Moment ausweichen.
Im Kontrast zur großen Leuchtreklame, all den Lichtern und den großen modernen Gebäuden findet man an beinahe jeder Straßenecke kleine Essensstände, die eine Handvoll an kleine Plastik-stühlen und -tischchen um sich herum aufgebaut haben.
Egal ob auf der Straße, dem Motoroller, im Bus oder im Restaurant, ein Großteil der Einheimischen trägt einen Mundschutz, den man fast überall und in verschiedenen Designs kaufen kann. Auch der Klamottenstil der Vietnamesen ist ein wenig speziell. Frauen tragen bunt gemusterte Tshirts mit dazu passender Stoffhose, was in unseren Köpfen die Assoziation: Schlafanzug hervorruft. Doch ab 18 Uhr dann zeigten uns die Vietnamesen ihre wahren Pyjamas, die sie mit Vorliebe in den letzten Abendstunden ausführen. Apropos ausführen, Hunde haben wir während unseres gesamten Aufenthalts keine gesehen.
Es gibt so Einiges, an das es sich erst einmal zu gewöhnen gilt. Wir werden wieder von allen Seiten angesprochen, sei es vom kleinen Straßenhändler, der wild mit der Ray Ban in unsere Richtung wedelt oder schick gekleidete Frauen am Straßenrand, die uns für einen Einkehrschwung in ihrem Restaurant begeistern möchten.
Auch die Währung ist etwas gewöhnungsbedürftig. So ist 1€ = 271.000 Dong - da ist Kopfrechnen gefragt!
Zu guter letzt wurde uns bewusst, dass wir hier kaum etwas von dem Glauben der Menschen wahrnehmen und im Gegensatz zu Indien ist die Religion im alltäglichen Großstadtleben Ho Chi Minh's so gut wie gar nicht präsent.
Am kommenden Morgen schon, wollten wir unsere Reise fortsetzen, weg vom Großstadttrubel, runter in die überschaubaren Orte des Südens.
Unseren letzten Abend in Ho Chi Minh ließen wir nun also bei einem, die Geschmackssinne entzückenden, Fruchtshake an einem der kleinen Straßenstände ausklingen. Hierfür nahmen wir auf den kleinen Plastikstühlchen platz und schon überkamen uns Kindheitserinnerungen.;) In diese versunken, fielen wir völlig geschafft in unsere Betten, bereit für unser morgendliches Abenteuer:)
"Tam Biêt"
hannakowski - 24. Mai, 07:28